Fools Rush In (Where Angels Fear To Tread)
Titel
Fools Rush In (Where Angels Fear to Tread)
Text & Musik
Rube Bloom & Johnny Mercer
Main Event Infos
- Geschichte
- Übersetzung
- Diskographie
I.
Neben William Shakespeare darf Alexander Pope (1688-1744) wohl als der bedeutendste englischsprachige Literat und Dichter der Neuzeit gelten – viele seiner satirischen Verse und nach klassisch-antikem Vorbild gestalteten kleinen Couplets sind zu bekannten Sprichwörtern geworden, und manchmal, wie wir gleich sehen werden, auch zu Songtiteln...
Als Kind erkrankte der gebürtige Londoner an Tuberkulose, die sein Wachstum störte und ihn nur knapp 1.40m groß werden ließ. Zu diesem körperlichen Handicap kam noch seine katholische Abstammung hinzu (der Katholizismus war im England des späten 17. Jahrhunderts praktisch geächtet), die ihn vollends zu einem Außenseiter der damaligen Gesellschaft machte.
So zog sich Pope schon als Jugendlicher meist in die Bücherstube zurück, erlernte Sprache und Literatur der klassischen Antike ebenso wie die großen Dichter des Mittelalters und der frühen Neuzeit, und entfaltete bald selbst ein zu seiner Zeit unerreichtes rhetorisches und poetisches Talent. Daneben arbeitete er als Übersetzer; berühmt wurde vor allem seine englisch gedichteten Übersetzungen der Werke Homers.
1711 brachte er unter dem Titel „An Essay on Criticism“ („Ein Versuch über die Kritik“) ein schon länger vorbereitetes und 1709 fertiggestelltes Gedicht in drei Büchern heraus. Die insgesamt 744 Verse, gestaltet nach dem Vorbild der satirischen Werke des römischen Dichters Horaz, richteten sich an junge Autoren der Zeit und reflektierten teils ironisch, teils auch recht elitär über den Zustand der damaligen literarischen Welt, von der Pope meinte, sie sei zunehmend von Qualitätsverfall gekennzeichnet. „Mangelnde Bildungsstandards“ würde man das wohl heute nennen, was Pope in zwei Versen so zusammenfaßte:
"True ease in writing comes from art, not chance,
As those move easiest who have learned to dance"
(„Wahre Leichtigkeit im Schreiben ist eine Kunst, kein Zufall
So, wie sich diejenigen am leichtesten bewegen, die das Tanzen gelernt haben“)
---(Essay on Criticism, V. 362-363)
(Wer sich für das Gedicht als ganzes interessiert, kann den Volltext hier nachlesen.
Hilfreich dazu ist eine detaillierte Gliederungs- und Inhaltsanalyse des Harvard-Professors und Pulitzer-Preisträgers Walter Jackson Bate: hier.
Als Ergebnis, so Pope, seien viele der damals aktuellen Gedichte langweilig, flach und klischeehaft:
And ten low words oft creep in one dull line:
While they ring round the same unvaried chimes,
With sure returns of still expected rhymes;
Wher'er you find "the cooling western breeze",
In the next line, it "whispers through the trees";
If crystal streams "with pleasing murmurs creep",
The reader's threatened (not in vain) with "sleep" . . .
(Essay on Criticism, V. 347-353)
Übersetzung:
Zehn belanglose Worte kriechen oft in eine langweilige Zeile:
Wenn sie alle denselben abwechslungslosen Klang haben,
mit sicherer Wiederkehr sehr absehbarer Reime:
Wann immer Du auf „die kühle Westwindbrise“ stößt,
dann „weht sie“ in der nächsten Zeile „flüsternd durch die Bäume“;
wenn kristallklare Wasserläufe „mit angenehmen Geplätscher dahinfließen“,
dann droht dem Leser (mit Erfolg) der Tiefschlaf...
Mit solchen Versen machte sich Pope natürlich nicht nur Freunde unter seinen Dichterkollegen – was ihn aber nicht beirrte, im Gegenteil, er teilte munter weiter aus und bezog gleich noch die Männer der anglikanischen Kirche und ihre Predigten mit ein:
„Kein Platz ist so heilig, daß er vor diesen Deppen sicher wäre,
auch ist die St.Pauls-Kathedrale [in London] keineswegs sicherer als der Kirchhof von St.Pauls [wo das Hauptquartier der Londoner Buchhändler lag]:
Nein, fliegt zu den Altären, dort werden sie Euch „totquatschen“:
Denn Dummköpfe zieht es dorthin, wohin Engel lieber keinen Fuß setzen.“
Was das alles mit Sinatra zu tun hat, zeigt ein Blick auf das englische Original dieser vier Verse:
No Place so Sacred from such Fops is barr'd,
Nor is Paul's Church more safe than Paul's Church-yard:
Nay, fly to Altars; there they'll talk you dead;
For Fools rush in where Angels fear to tread.
---(Essay on Criticism, V. 622-625).
“Fools rush in where angels fear to tread” ging schon bald in den englischen Sprichwortschatz ein und wurde und wird seit dem 18. Jahrhundert immer wieder verwendet; bekannt wurde es in neuerer Zeit auch durch den Roman „Where Angels Fear To Tread“ von Edward Morgan Foster (1879-1970), der 1991 mit Rupert Graves in der Hauptrolle verfilmt wurde.
II.
Der New Yorker Komponist Reuben „Rube“ Bloom (1902-1976) hatte seine Laufbahn schon als Teenager an verschiedenen Bühnen des Vaudeville begonnen, wo er als Pianist in zahlreichen Shows auftrat und später auch für verschiedene kleine Bands und Jazz-Ensembles spielte. Bald machte er sich auch als Songschreiber und Arrangeur einen Namen; viele seiner Lieder wurden zu Evergreens und einige davon, wie z.B. „Day In, Day Out“, „Don’t Worry Bout Me“ oder „Maybe You’ll Be There“ später auch von Frank Sinatra erfolgreich interpretiert. Als einer der ersten wurde Bloom später in die „Songwriters Hall of Fame“ aufgenommen.
1939 schrieb Bloom eine Melodie mit dem Titel “Shangri-La“ (nicht zu verwechseln mit dem späteren berühmten Lied gleichen Titels von Robert Maxwell). Schon kurze Zeit später dichtete dann Johnny Mercer, später über Jahrzehnte hinweg einer der engsten Freunde Sinatras, einen Text dazu – und formte die Titelzeile aus dem zitierten Vers von Alexander Pope: Fools Rush In (Where Angels Fear To Tread) war geboren, und schon bald wurde das neue Lied von einigen der damals bekanntesten Orchestern gespielt.
Eine der ersten Studioaufnahmen des Stücks machte im März 1940 Bob Crosby (1913-1993), Bing Crosbys jüngerer Bruder, mit seinem Orchester und Gesang von Marion Mann. Ende März brachte der junge Sänger Tony Martin bei Decca ebenfalls eine Single davon heraus, mit der er bis auf Rang 14 in den Billboard-Charts gelangte. Durch Anne Shelton (1923-1994) mit dem Orchester von Bert Ambrose wurde das Lied auch in Großbritannien ein großer Hit.
Im April 1940 dann kam die Fassung von Swinglegende Glenn Miller auf den Markt, mit Gesang von Ray Eberle (1919-1979), die in kürzester Zeit an die Spitze der Charts kletterte. Millers Aufnahme kann man sich hier anhören. Direkte Konkurrenz machte ihm dabei die nicht minder erfolgreiche Fassung der Sängerin Mildred Bailey (1907-1951).
Zahlreiche weitere Einspielungen namhafter Instrumentalisten und Vokalisten folgten, darunter etwa Stan Getz, Louis Armstrong, Dean Martin (1964), Rosemary Clooney und viele andere. 1963 kam Rock’n’Roll-Star Ricky Nelson (1940-1985) mit seiner Single-Aufnahme auf Platz 12 der Billboard-Charts, und 1972 steuerte Elvis Presley auf seinem Album „Elvis Now“ eine im Samba-Rhythmus gehaltene Fassung bei. Bis heute wird das Stück in unterschiedlichsten Arrangements weltweit gespielt.
III.
Zu den allerersten, die „Fools Rush In“ im Studio aufnahmen, aber gehörte Frank Sinatra, der gerade im Januar 1940 als Leadsänger vom Orchester Harry James zu Tommy Dorsey gewechselt war. Ende März 1940 spielten Dorsey und seine Truppe das Stück in den RCA Victor-Studios in New York City ein (=Version #1), das in tanzbarem Rhythmus gehaltene Arrangement dazu stammte von Axel Stordahl, Sinatras späterem Hausarrangeur – es war eine der ersten Arbeiten Stordahls für Sinatra.
Der Song erschien im Frühjahr 1940 bei RCA Victor, zunächst nur als „Rückseite“ der Single „Devil May Care“, und mauserte sich trotz der großen Konkurrenz durch Glenn Miller und andere bald zu einer der beliebtesten Aufnahmen von Dorsey-Sinatra. Dementsprechend oft wurde die Einspielung seither auf Vinyl und später auf CD wieder aufgelegt (Details wie immer unten in der Diskographie).
Bald begann Sinatra damit, das Lied auch bei seinen Live-Auftritten mit Tommy Dorsey zu singen, die üblicherweise in großen Tanzsälen wie etwa dem legendären Dachgarten des Hotels Astor in New York City stattfanden, von wo aus zahlreiche seiner Darbietungen auch über das Radio ausgestrahlt wurden. Die bislang (Stand 2008) älteste erhaltene Livedarbietung von „Fools Rush In“ stammt vom Juli 1940 aus eben jenem „Astor Roof“, wurde vom Radiosender NBC im Rahmen des bis nach Südamerika(!) ausgestrahlten wöchentlichen Programms „Carnival de Broadway“ aufgezeichnet (=Version #2) und ist inzwischen auch offiziell auf CD erschienen. Weitere Radio-Fassungen stammen von Ende Juli 1940 (=Version #3) und Oktober 1940 (=Version #4).
Fünf Jahre nachdem er sich aus der Dorsey-Band verabschiedet und eine Solokarriere begonnen hatte, nahm sich Frank Sinatra dann erneut des Liedes an und spielte „Fools Rush In“ Ende Oktober 1947 für Columbia Records ein (= Version #5b). Wiederum stammte das Arrangement dazu von Axel Stordahl, diesmal jedoch als langsamere Ballade gehalten und in typischer Weise von einer Streichersektion begleitet.
Die Aufnahme blieb zunächst einige Zeit unveröffentlicht und erschien dann im Sommer 1949 auf Sinatras viertem Konzeptalbum für Columbia „Frankly Sentimental“, das sowohl als 10-Zoll-LP wie auch als „Album“ (bestehend aus vier Singles) herauskam. 1993 brachte Columbia Records dann einen Alternate Take aus derselben Aufnahmesession vom Oktober 1947 heraus (=Version #5a), so daß man heute gleich zwei Versionen der Columbia-Aufnahme auf CD genießen kann (Details zur Unterscheidung beider Takes wie stets unten in der Diskographie).
Nach 1947 ist Sinatra nie mehr auf „Fools Rush In“ zurückgekommen – bis auf eine, allerdings sehr gewichtige Ausnahme: Am 1. März 1960 nahm Sinatra bei Capitol Records nochmals eine wunderschöne Balladenfassung seines frühen Hits auf (= Version #6)), diesmal arrangiert von Nelson Riddle. Sie war für sein größtenteils aus Neuaufnahmen früherer Columbia-Erfolge bestehendes Album „The Nearness Of You“ gedacht, das dann im Juli 1960 unter dem geänderten Titel „Nice’n’Easy“ auf den Markt kam. Es wurde eines von Sinatras erfolgreichsten Alben aller Zeiten, blieb insgesamt 86(!) Wochen in den Billboard-Charts und kletterte dort bis auf Platz 1.
--
Drei bzw. vier Studiofassungen bietet Sinatra also „zur Auswahl“, und alle drei Arrangements haben ihren speziellen Reiz – da mag die Entscheidung, welche einem am besten gefällt, mitunter schwer sein.
Zum Schluß aber diesmal noch ein weiteres schönen Zitat von Alexander Pope, nämlich die Schlußversen seines „Essay on Criticism“ (V. 740-744):
The Learn’d reflect on what before they knew:
Careless of Censure, not too fond of Fame,
Still pleas’d to praise, yet not afraid to blame,
Averse alike to Flatter or Offend,
Not free from Faults, nor yet too vain to mend.
*
Der Gelernte überdenkt [stets], was er zuvor schon wußte:
Zensur kümmert ihn nicht, Ruhm mag er nicht besonders,
er lobt zwar gern, hat aber keine Angst davor, auch anzuklagen,
die Schmeichelei ist ihm genauso fremd wie die Beleidigung,
er ist nicht ohne Fehler, aber auch niemals zu eitel, sich zu verbessern.
© Bernhard Vogel für Sinatra – The Main Event, 2008
Narren sind, wo Engel nie hingeh’n;
So komm’ ich nun zu dir, mein Lieb, mein Herz regiert den Kopf!
Und ich seh’ auch die Gefahr,
Doch hab’ ich eine Chance – was kümmert’s mich?
Narren sind, wo Kluge nie hingeh’n,
Doch Kluge sind ja nie verliebt – wie könnten sie’s versteh’n!
Ich traf dich – da fing mein Leben an,
So öffne mir dein Herz und laß’ mich Narr hinein!
Übersetzung © Uwe Domnick für Sinatra - The Main Event, 2008
(1) RCA VICTOR-Studioaufnahme vom 29./30.3.1940
aufgenommen in New York City, RCA Victor Studio 2 (nach Mitternacht)
Arrangement: Axel Stordahl
Orchester Tommy Dorsey:
Bunny Berigan, Jimmy Blake, Bob Cusumano/Conselman (Trompete); Tommy Dorsey, George Arus, Dave Jacobs, Les Jenkins (Posaune); Fred Stulce. Hymie Shertzer (Altsaxophon); Johnny Mince (Altsaxophon, Klarinette); Paul Mason, Don Lodice (Tenorsaxophon); Bob Kitsis (Piano); Ben Heller (Gitarre); Sid Weiss (Baß); Buddy Rich (Schlagzeug); Frank Sinatra (Gesang)
Erstveröffentlichung-Single: Devil May Care/Fools Rush In (78rpm, RCA Victor 26593) (erschienen Frühjahr 1940)
Erstveröffentlichung-LP: Fabulous Frankie (10-inch-LP, RCA Victor LPT-3063) (erschienen 1954)
LP: We Three (RCA Victor) (erschienen 1958)
LP: This Love Of Mine (RCA Victor Vintage Series) (erschienen 1972)
LP: The Dorsey/Sinatra Sessions (6 LP set, RCA, UK) LP 1 = Vol. 1 (2 LP set, RCA, USA) LP 1 (erschienen 1982)
CD: All Time Greatest Hits Vol. 1 (RCA) (erschienen 28.6.1988)
CD: The Song Is You (5 CD?set; RCA/BMG) CD 1 (erschienen 30.8.1994)
CD: I’ll Be Seeing You (RCA/BMG 66427, USA) (erschienen 30.8.1994)
CD: Frank Sinatra & Tommy Dorsey: Greatest Hits (RCA/BMG) (erschienen 16.4.1996)
CD: The Popular Frank Sinatra Vol. 1 (RCA/BMG 68711, USA) (erschienen 27.1.1998)
CD: The Essential Frank Sinatra w/the Tommy Dorsey Orchestra (2 CD-set, BMG Bluebird/Legacy) CD 1 (erschienen 4.10.2005)
CD: A Voice In Time (4-CD-Box, RCA/Columbia/Legacy) CD 1 (erschienen 25.9.2007)
(2) “Carnival de Broadway” (NBC Radio) vom 24.7.1940
aufgenommen in New York City, Hotel Astor, Astor Roof
Arrangement: Axel Stordahl
Orchester Tommy Dorsey:
Jimmy Blake, Ray Linn, Clyde Hurley (Trompete); Tommy Dorsey, Lowell Martin, George Arus, Les Jenkins (Posaune); Fred Stulce, Hymie Shertzer (Altsaxophon); Johnny Mince (Klarinette); Paul Mason, Don Lodice (Tenorsaxophon); Joe Bushkin (Piano); Clark Yocum (Gitarre); Sid Weiss (Baß); Buddy Rich (Schlagzeug); Frank Sinatra (Gesang)
CD: Young Blue Eyes – Birth Of The Crooner (BMG Bluebird) NUR auf der Ausgabe mit 22 Liedern; erschienen 5.4.2004) (falsches Datum „14.8.“ im Booklet)
(3) “Tommy Dorsey & His Orchestra” (NBC Radio) vom 27.7.1940
aufgenommen in New York City, Hotel Astor, Astor Roof
Arrangement: Axel Stordahl
Orchester Tommy Dorsey:
Jimmy Blake, Ray Linn, Clyde Hurley (Trompete); Tommy Dorsey, Lowell Martin, George Arus, Les Jenkins (Posaune); Fred Stulce, Hymie Shertzer (Altsaxophon); Johnny Mince (Klarinette); Paul Mason, Don Lodice (Tenorsaxophon); Joe Bushkin (Piano); Clark Yocum (Gitarre); Sid Weiss (Baß); Buddy Rich (Schlagzeug); Frank Sinatra (Gesang)
(4) “Tommy Dorsey & His Orchestra” (NBC Radio) vom 12.10.1940
aufgenommen in New York City, WEAF Radio Station
Arrangement: Axel Stordahl
Orchester Tommy Dorsey:
Ziggy Elman, Chuck Peterson, Ray Linn (Trompete); Tommy Dorsey, Lowell Martin, George Arus, Les Jenkins (Posaune); Fred Stulce, Heinie Beau (Altsaxophon); Johnny Mince (Altsaxophon, Klarinette); Paul Mason, Don Lodice (Tenorsaxophon); Joe Bushkin (Piano); Clark Yocum (Gitarre); Sid Weiss (Baß); Buddy Rich (Schlagzeug); Frank Sinatra (Gesang)
(5a-5b) COLUMBIA-Studioaufnahmen vom 31.10.1947
aufgenommen in New York City
Arrangement: Axel Stordahl
Orchester geleitet von Axel Stordahl:
Mitch Miller (Oboe); Raoul Poliakin, Zelly Smirnoff (Violine); Harold Coletta (Bratsche); George Ricci (Cello); Johnny Guarnieri (Celeste); Matty Golizio (Gitarre); Trigger Alpert (Baß); Johnny Blowers (Schlagzeug)
(5a) Columbia Master CO 38303-PB (Länge 2:57)
Erstveröffentlichung/CD: The Columbia Years – The Complete Recordings (12-CD-Box, Columbia/Legacy) CD 8 (erschienen 5.10.1993)
CD: I’ve Got A Crush On You (Columbia/Legacy) (erschienen 31.1.1995)
CD: 16 Most Requested (Columbia/Legacy) (erschienen 16.5.1995)
CD: The Best of The Columbia Years (4-CD-Box, Columbia/Legacy) CD 3 (erschienen 31.10.1995)
CD: Love Songs (Columbia/Legacy) (erschienen 9.1.2001)
(5b) Columbia Master CO 38303-1 (Länge 2:59)
Erstveröffentlichung-Album: Frankly Sentimental (78rpm-Album, Columbia) single 2 (=Spring Is Here/Fools Rush In, Columbia 38473) (erschienen 20.6.1949)
Erstveröffentlichung-LP: Frankly Sentimental (10-inch-LP, Columbia CL-6059) (erschienen 4.7.1949)
LP: The Voice (Columbia) (erschienen 10.10.1955)
CD: The Voice (CBS/Sony)
CD: The Voice of Frank Sinatra (Columbia/Legacy) (erschienen 22.7.2003)
Unterscheidung der beiden Takes bei Minute 1:17
-PB: though I see there’s danger there
-1: though I see the danger there
(6) CAPITOL-Studioaufnahme vom 1.3.1960
aufgenommen in Hollywood, Capitol Tower
Arrangement: Nelson Riddle
Orchester geleitet von Nelson Riddle:
Tom Shephard, Ken Shroyer (Posaune); William Hinshaw, James McGee (Horn); Harry Klee, Abe Most, Plas Johnson, Harry Schuchman, Joe Koch (Saxophon, Holzbläser); Victor Arno, Dan Lube, Jacques Gasselin, Marshall Sosson, Gerald Vinci, Felix Slatkin, Alex Beller, Victor Bay, Erno Neufeld (Violine); Alvin Dinkin, Barbara Simons, Virginia Majewski (Bratsche); Eleanor Slatkin, Ray Kramer (Cello); Kathryn Julye (Harfe); Bill Miller (Klavier); Al Viola (Gitarre); Joe Comfort (Baß), Norman Jeffries (Schlagzeug)
Erstveröffentlichung-Album/LP/CD: Nice’n’Easy (Capitol) (zuerst erschienen 25.7.1960)
LP: Sinatra Sings The Select Johnny Mercer (Capitol) (erschienen 1963)
CD: Frank Sinatra Sings The Select Johnny Mercer (Capitol) (erschienen April 1995)
29.03.1940 Studioaufnahme, New York, New York City,
24.07.1940 Radio, New York, New York City, Carnival de Broadway
27.07.1940 Radio, New York, New York City, Tommy Dorsey & His Orchestra
15.10.1940 Radio, New York, New York City, Tommy Dorsey & His Orchestra
31.10.1947 Studioaufnahme, New York, New York City
01.03.1960 Studioaufnahme, Kalifornien, Los Angeles
Main Event Infos (english Version)
I.
Alongside William Shakespeare, Alexander Pope (1688-1744) is arguably one of the most significant English-speaking writers and poets of modern times. Many of his satirical verses and couplets, inspired by classical antiquity, have become well-known proverbs and, as we will see, even song titles.
As a child, the London native contracted tuberculosis, which stunted his growth, leaving him only 1.40 meters tall. In addition to this physical handicap, he was also Catholic, a faith that was practically outlawed in late 17th century England, making him a complete outsider in society at the time.
Even as a young man, Pope often retreated to the bookshop, where he immersed himself in the language and literature of classical antiquity, as well as the works of great poets from the Middle Ages and the early modern period. He soon developed a rhetorical and poetic talent that was unmatched in his time. Pope also worked as a translator, with his English translations of Homer's works gaining particular fame.
In 1711, he published a poem in three books titled "An Essay on Criticism," which had been in preparation for some time and was completed in 1709. The 744 verses, modeled on the satirical works of the Roman poet Horace, were aimed at young authors of the time. They reflected, partly ironically and partly quite elitistly, on the state of the literary world, which Pope believed was increasingly characterized by a decline in quality. Today, we might summarize Pope's sentiments with the following two verses:
"True ease in writing comes from art, not chance,
As those move easiest who have learned to dance"
(„Wahre Leichtigkeit im Schreiben ist eine Kunst, kein Zufall
So, wie sich diejenigen am leichtesten bewegen, die das Tanzen gelernt haben“)
---(Essay on Criticism, V. 362-363)
(If you are interested in the poem as a whole, you can read the full text here.
A detailed analysis of the structure and content by Harvard professor and Pulitzer Prize winner Walter Jackson Bate is helpful: here.
As a result, Pope asserts that many of the poems of the time were dull, uninspired, and clichéd:
And ten low words oft creep in one dull line:
While they ring round the same unvaried chimes,
With sure returns of still expected rhymes;
Wher'er you find "the cooling western breeze",
In the next line, it "whispers through the trees";
If crystal streams "with pleasing murmurs creep",
The reader's threatened (not in vain) with "sleep" . . .
(Essay on Criticism, V. 347-353)
With such verses, Pope naturally did not only make friends among his fellow poets. However, this did not deter him; on the contrary, he continued to cheerfully critique, even targeting the men of the Anglican Church and their sermons:
"No place is so holy that it is safe from these fools, nor is St. Paul’s Cathedral [in London] any safer than the churchyard of St. Paul’s [where the headquarters of the London booksellers were located]:
No, fly to the altars, there they will ‘talk you to death’:
For fools are drawn where angels would rather not set foot."
To understand what all this has to do with Sinatra, one must look at the English original of these four verses:
No Place so Sacred from such Fops is barr'd,
Nor is Paul's Church more safe than Paul's Church-yard:
Nay, fly to Altars; there they'll talk you dead;
For Fools rush in where Angels fear to tread.
---(Essay on Criticism, V. 622-625).
“Fools rush in where angels fear to tread” quickly became a well-known English proverb and has been used repeatedly since the 18th century. It gained further recognition through the novel “Where Angels Fear to Tread” by Edward Morgan Forster (1879-1970), which was adapted into a film in 1991, starring Rupert Graves in the leading role.
II.
The New York composer Reuben "Rube" Bloom (1902-1976) began his career as a teenager on various vaudeville stages, performing as a pianist in numerous shows. He later played for various small bands and jazz ensembles. Bloom soon made a name for himself as a songwriter and arranger, with many of his songs becoming evergreens. Some of his notable works, such as "Day In, Day Out," "Don't Worry 'Bout Me," and "Maybe You'll Be There," were later successfully interpreted by Frank Sinatra. Bloom was among the first to be inducted into the "Songwriters Hall of Fame."
In 1939, Bloom composed a melody called "Shangri-La" (not to be confused with the later famous song of the same name by Robert Maxwell). Shortly thereafter, Johnny Mercer, who would later become one of Sinatra's closest friends, wrote lyrics for it. He drew inspiration from a verse by Alexander Pope, resulting in the song "Fools Rush In (Where Angels Fear to Tread)." The new song quickly gained popularity and was performed by some of the most famous orchestras of the time.
One of the first studio recordings of the piece was made in March 1940 by Bob Crosby, Bing Crosby's younger brother, with his orchestra and vocals by Marion Mann. At the end of March, the young singer Tony Martin also released a single of the song on Decca, which reached number 14 on the Billboard charts. The song also became a big hit in Great Britain, thanks to Anne Shelton and Bert Ambrose's orchestra.
In April 1940, swing legend Glenn Miller released his version, with vocals by Ray Eberle, which quickly climbed to the top of the charts. Its direct competition was the equally successful version by singer Mildred Bailey.
Numerous other recordings by well-known instrumentalists and vocalists followed, including Stan Getz, Louis Armstrong, Dean Martin (1964), Rosemary Clooney, and many others. In 1963, rock 'n' roll star Ricky Nelson reached number 12 on the Billboard charts with his single recording, and in 1972, Elvis Presley contributed a version in samba rhythm to his album "Elvis Now." To this day, the piece is played in a wide variety of arrangements around the world.
III.
One of the very first to record "Fools Rush In" in the studio was Frank Sinatra, who had just switched from the Harry James Orchestra to Tommy Dorsey as lead singer in January 1940. At the end of March 1940, Dorsey and his group recorded the piece in the RCA Victor studios in New York City, with a danceable rhythm arrangement by Axel Stordahl, Sinatra's later house arranger. It was one of Stordahl's first works for Sinatra.
The song was released by RCA Victor in the spring of 1940, initially as the B-side of the single "Devil May Care." Despite great competition from Glenn Miller and others, it soon became one of Dorsey-Sinatra's most popular recordings. Accordingly, the recording has been re-released on vinyl and later on CD many times since then.
Sinatra soon began to sing the song at his live performances with Tommy Dorsey, which usually took place in large dance halls such as the legendary roof garden of the Hotel Astor in New York City. Many of his performances were also broadcast on the radio. The oldest surviving live performance of "Fools Rush In" dates from July 1940 from the "Astor Roof," recorded by the radio station NBC as part of the weekly program "Carnival de Broadway" and has now been officially released on CD. Other radio versions date from late July 1940 and October 1940.
Five years after leaving the Dorsey band and beginning a solo career, Frank Sinatra revisited the song and recorded "Fools Rush In" for Columbia Records at the end of October 1947. The arrangement was again by Axel Stordahl, but this time it was a slower ballad accompanied by a string section.
The recording initially remained unreleased for some time and then appeared in the summer of 1949 on Sinatra's fourth concept album for Columbia, "Frankly Sentimental," which was released both as a 10-inch LP and as an album consisting of four singles. In 1993, Columbia Records released an alternate take from the same recording session in October 1947, so today you can enjoy two versions of the Columbia recording on CD.
After 1947, Sinatra never revisited “Fools Rush In”—with one notable exception. On March 1, 1960, he recorded another beautiful ballad version of his early hit for Capitol Records, this time arranged by Nelson Riddle. This version was intended for his album “The Nearness of You,” which consisted largely of new recordings of earlier Columbia hits. The album was released in July 1960 under the revised title “Nice ‘n’ Easy.” It became one of Sinatra’s most successful albums, staying on the Billboard charts for an impressive 86 weeks and reaching number 1.
Sinatra offers several studio versions to choose from, each with its own unique charm, making it difficult to decide which one is the best.
To conclude, here’s another beautiful quote from Alexander Pope, the final verses of his “Essay on Criticism” (v. 740-744):
The Learn’d reflect on what before they knew:
Careless of Censure, not too fond of Fame,
Still pleas’d to praise, yet not afraid to blame,
Averse alike to Flatter or Offend,
Not free from Faults, nor yet too vain to mend.
*
Der Gelernte überdenkt [stets], was er zuvor schon wußte:
Zensur kümmert ihn nicht, Ruhm mag er nicht besonders,
er lobt zwar gern, hat aber keine Angst davor, auch anzuklagen,
die Schmeichelei ist ihm genauso fremd wie die Beleidigung,
er ist nicht ohne Fehler, aber auch niemals zu eitel, sich zu verbessern.
© Bernhard Vogel for Sinatra – The Main Event, 2008