We Kiss In A Shadow

Titel

We Kiss In A Shadow

Text & Musik

Musik von Richard Rodgers, Text von Oscar Hammerstein II (1951)

Main Event Infos

  • Geschichte
  • Übersetzung
  • Diskographie

Anfang der 40er Jahre fanden sich mit Richard Rodgers (1902-1979) und Oscar Hammerstein II (1895-1960) zwei schon damals weltberühmte Komponisten zusammen, um gemeinsam für mehr als ein Jahrzehnt die Musicaltradition des Broadway zu weiteren Höhepunkten zu führen – viele ihrer Werke werden auch heute noch auf der ganzen Welt gespielt, zahlreiche Songs daraus wurden selbständige Evergreens. Sie alle aufzuzählen würde den Rahmen hier bei weitem sprengen, Stichworte wie "Oklahoma!“, „Carousel“ (mit „Soliloquy“), „South Pacific“ oder „The Sound Of Music“ mögen genügen. Über das Gespann, beide in die Songwriters Hall Of Fame aufgenommen, kann man viele weitere Infos auf der tollen Website der „Rodgers & Hammerstein Organisation“ finden (http://www.rnh.com , zu den vielen Evergreens dort die Abteilung „Library“).

Einen Welterfolg landeten Rodgers & Hammerstein auch mit dem Musical The King And I, das die Geschichte einer an den thailändischen Königshof verschlagenen Engländerin erzählt und am 29. März 1951 am New Yorker Broadway im St James Theatre Premiere hatte. Es lief über drei Jahre lang in vielen hundert Vorstellungen und wurde gleich fünfmal mit dem „Tony Award“, dem Bühnen-Oscar, ausgezeichnet. Gertrude Lawrence und Yul Brynner spielten die Hauptrollen bei der umjubelten Erstaufführung.

Fast jeder Song aus „The King And I“ wurde ein Evergreen – etwa „Shall We Dance“, „The March Of The Siamese Children“, „I Whistle A Happy Tune“ und „Hello Young Lovers“ (die letzten beiden wurden auch von Frank Sinatra gecovert).
1956 verfilmte 20th Century Fox den Stoff, wiederum mit Yul Brynner in der Hauptrolle und Deborah Kerr als Partnerin (Regie: Walter Lang). Der Streifen wurde einer der erfolgreichsten seines Genres und gewann insgesamt fünf Oscars, daneben vier weitere Oscar-Nominierungen.

Ein musikalischer Höhepunkt in The King And I ist „We Kiss In A Shadow“, das Duett zweier heimlich Verliebter namens Lun Tha und Tuptim, neben „Shall We Dance“ und „Hello Young Lovers“ wohl das bekannteste Stück aus dem Musical. Bei der Broadway-Uraufführung sangen Larry Douglas (1914-1996), ein damals sehr populärer Star des Broadway, und Doretta Morrow (1927-1968), das Lied in einer gemeinsamen Szene. Schon bald nach dem Broadway-Start wurde es von anderen Künstlern gecovert, unter anderem auch von Vic Damone, der übrigens der Cousin von Doretta Morrow ist. Auch Doris Day und Perry Como sangen das Lied.
In der Verfilmung von 1956 war „We Kiss In A Shadow“ dann ebenfalls ein Höhepunkt, mit Rita Moreno (*1931) als Tuptim und Carlos Rivas (1928-2003) als Lun Tha. Ihr Gesang wurde allerdings, wie bei Schauspielern mit weniger geeigneten Singstimmen üblich, gedoubled – in diesem Fall liehen Reuben Fuentes (für Rivas) und Leona Gordon (für Moreno) den Darstellern ihre Stimme, wie auf dem Soundtrack zu hören.

Lange vor der Verfilmung aber, und sogar schon vor der Broadway-Premiere von „The King And I“ Ende März 1951, war es wieder einmal Frank Sinatra, der einen Riecher für erfolgversprechende Titel hatte: Anfang März 1951 spielte er für Columbia Records gemeinsam mit Axel Stordahl neben „Hello Young Lovers“ (das Sinatra später bei Reprise erneut aufnehmen sollte) auch „We Kiss In A Shadow“ ein, und so konnte pünktlich zum Start des Musicals am Broadway eine Columbia-Single mit beiden Songs erscheinen (= Version #1), die auch prompt in die Charts kletterte.

Herausgekommen ist eine von Frank Sinatras schönsten Studioaufnahmen der Fünfziger Jahre – begleitet von einem kongenialen Arrangement Stordahls, das wunderbare instrumentale Akzente setzt, um musikalisch den „Schatten“, aber auch das durchflutende „Licht“ und die Emotionen der heimlich Liebenden abzubilden, also die Szenerie, in der sich der Song bewegt. Dabei treten die für Stordahl so typischen Streicher eher in den Hintergrund, dafür werden zum Beispiel Horn und Klarinette in den leisen Passagen eingesetzt.
Sinatras subtile, zwischen sanft und „theatralisch“ clever abwechselnde, pointierte Interpretation verzaubert noch heute – und in keiner Sekunde vermißt man, daß das Lied ja eigentlich als Duett geschrieben war. Von den vielen Problemen, die Sinatras letzten beiden Jahre bei Columbia 1951/52 begleiteten, ist hier auch nichts zu spüren. Zu Recht ist diese Aufnahme daher auch in jüngster Zeit auf diversen Columbia/Legacy-CDs neu herausgekommen (Details siehe unten).

Im Frühjahr 1951, als sich „The King And I“ am Broadway zum Kassenschlager entwickelte, hat Frank Sinatra das Lied dann noch zweimal in seiner wöchentlichen Fernsehshow bei CBS gesungen.
Das erste Mal Anfang April 1951, und diesmal, so wie es im Original-Musical-Script vorgesehen war, als Duett (=Version #2). Seine Partnerin dabei ist June Hutton (1923-1973), die er seit frühen Dorsey-Tagen als Mitglied der „Pied Pipers“ kannte und mit der er damals viele hundert Male auf der Bühne gestanden hatte – kein Wunder also, daß die beiden hervorragend miteinander harmonieren. Zudem war das Duett, das bislang (Sommer 2006) nur inoffiziell auf CD erschienen ist, auch in anderem Sinne eine Familienangelegenheit: Denn June Huttons frischangetrauter Ehemann hieß – Axel Stordahl, der auch bei dieser Fernsehfassung wieder arrangierte und das Orchester leitete.
Mitte Mai 1951 präsentierte Sinatra das Lied dann nochmals solo in seiner Show (= Version #3), wiederum zum Arrangement von Stordahl. Danach, auch nicht nach dem Filmerfolg von 1956, hat er das Lied nie wieder ins Programm genommen.

Bernhard Vogel für Sinatra - The Main Event

WIR KÜSSEN UNS IM SCHATTEN

Wir küssen uns im Schatten,
wir verstecken uns vor dem Mond,
unsere Treffen sind selten
und viel zu schnell vorbei.

Wir unterhalten uns flüsternd,
aus Angst, daß uns jemand hört,
wenn Leute in der Nähe sind,
sprechen wir kein Wort.

Allein mit unserem Geheimnis
weinen wir zusammen
für den einen fröhlichen Tag,
an dem wir frei sind!

An dem wir uns im Sonnenschein küssen
und dem Himmel sagen:
Schau und glaube,
was Du siehst -
schau, wie meine Geliebte/mein Geliebter**
mich liebt!

(** - Englischer Text: "my lover")

Bernhard Vogel für Sinatra - The Main Event

(1) COLUMBIA-Studioaufnahme vom 2.3.1951
aufgenommen in New York City
Arrangement: Axel Stordahl
Orchester geleitet von Axel Stordahl:
George Arus, Jack Satterfield (Posaune); Johnny Barrows (Horn); Bill Stegmeyer, Bernie Kaufman, Artie Drelinger, Mannie Gershman, Harry Feldman (Saxophon, Holzbläser); Raoul Poliakin, Zelly Smirnoff, Rebecca Lynch, Maurice Hershaft, Harry Katzman, Milton Lomask, Felix Orlewitz, Harry Melnikoff, Arnold Eidus (Violine); Isadore Zir, Solomon Deutsch (Bratsche); George Poliakin, Abraham Brodkin (Cello); Elaine Vito Ricci (Harfe); Graham Forbes (Klavier); Matty Golizio (Gitarre); Frank Carroll (Baß); Johnny Blowers (Schlagzeug)
Erstveröffentlichung-Single: We Kiss In A Shadow/Hello Young Lovers (78rpm-Single, Columbia) (erschienen 1951)
Erstveröffentlichung-LP: Adventures Of The Heart (Columbia CL-953) (erschienen 3.2.1957)
LP/CD: Hello Young Lovers (2-LP/CD-Set, Columbia/Sony) LP/CD 2 (zuerst erschienen 16.10.1987)
CD: The Columbia Years – The Complete Recordings (12-CD-Box, Columbia/Legacy) CD 12 (erschienen 5.10.1993)
CD: The Best Of The Columbia Years (4-CD-Set, Columbia/Legacy) CD 4
CD: Sinatra Sings Rodgers & Hammerstein (Columbia/Legacy) (erschienen 23.7.1996)
CD: Love Songs (Columbia/Legacy) (erschienen 9.1.2001)

(2) „The Frank Sinatra Show“ (CBS TV/Bulova) vom 7.4.1951
aufgenommen in New York City
Duett mit June Hutton
Arrangement: Axel Stordahl
Orchester geleitet von Axel Stordahl
*CD: There’ll Be Some Changes Made – The Rarities 1950-51 (Voice)

(3) „The Frank Sinatra Show“ (CBS TV/Bulova) vom 12.5.1951
aufgenommen in New York City
Arrangement: Axel Stordahl
Orchester geleitet von Axel Stordahl

02.03.1951 Studioaufnahme, New York, New York City,
07.04.1951 Television, New York, New York City, The Frank Sinatra Show
12.05.1951 Television, New York, New York City, The Frank Sinatra Show

Main Event Infos (English version)

In the early 1940s, two globally renowned composers, Richard Rodgers (1902-1979) and Oscar Hammerstein II (1895-1960), joined forces to elevate Broadway's musical tradition for over a decade. Many of their works are still performed worldwide today, and numerous songs have become timeless classics. While a comprehensive list would be extensive, key works include "Oklahoma!", "Carousel" (featuring "Soliloquy"), "South Pacific", and "The Sound Of Music". Both composers, inducted into the Songwriters Hall Of Fame, have a wealth of information available on the "Rodgers & Hammerstein Organization" website.

Among their global successes is the musical "The King And I", which narrates the story of an Englishwoman who finds herself at the Thai royal court. Premiering on March 29, 1951, at the St James Theater on Broadway in New York, it ran for over three years with hundreds of performances and won five Tony Awards. Gertrude Lawrence and Yul Brynner starred in the acclaimed first performance.

Almost every song from "The King And I" became an evergreen, including "Shall We Dance", "The March Of The Siamese Children", "I Whistle A Happy Tune", and "Hello Young Lovers", the latter two also covered by Frank Sinatra.

In 1956, 20th Century Fox adapted the musical into a film, with Yul Brynner reprising his role and Deborah Kerr as his co-star, under the direction of Walter Lang. The film was a major success in its genre, winning five Oscars and receiving four additional nominations.

"We Kiss In A Shadow", a duet between two secret lovers named Lun Tha and Tuptim, is a musical highlight in "The King And I". It is probably the best-known piece from the musical, alongside "Shall We Dance" and "Hello Young Lovers". At the Broadway premiere, Larry Douglas (1914-1996), a popular Broadway star at the time, and Doretta Morrow (1927-1968) performed the song together. Shortly after the Broadway opening, it was covered by other artists, including Vic Damone, Doretta Morrow's cousin, as well as Doris Day and Perry Como.

In the 1956 film adaptation, "We Kiss In A Shadow" was also a highlight, featuring Rita Moreno (*1931) as Tuptim and Carlos Rivas (1928-2003) as Lun Tha. However, as is common for actors with less suitable singing voices, their singing was dubbed - in this case, Reuben Fuentes (for Rivas) and Leona Gordon (for Moreno) provided the vocals, as can be heard on the soundtrack.

Even before the film adaptation and the Broadway premiere of "The King And I" in late March 1951, Frank Sinatra demonstrated his knack for identifying promising titles. In early March 1951, he and Axel Stordahl recorded "Hello Young Lovers" (which Sinatra would later re-record for Reprise) and "We Kiss In A Shadow" for Columbia Records. Consequently, a Columbia single featuring both songs (= version #1) was released just in time for the musical's Broadway debut, and it quickly rose in the charts.

The result is one of Sinatra's most exquisite studio recordings from the fifties. Accompanied by a harmonious arrangement by Stordahl, it beautifully sets instrumental accents to musically portray the "shadow", the flooding "light", and the emotions of the secret lovers, effectively capturing the song's setting. The strings, so characteristic of Stordahl, are subdued, with horns and clarinets being utilized in the quieter passages. Sinatra's subtle, nuanced interpretation, which skillfully alternates between gentle and "theatrical", remains captivating to this day. The fact that the song was originally written as a duet is never missed. There's no hint of the numerous challenges that marked Sinatra's final two years at Columbia in 1951/52. This recording has rightfully been re-released recently on various Columbia/Legacy CDs (see details below).

In the spring of 1951, when "The King And I" became a box office sensation on Broadway, Sinatra performed the song twice more on his weekly CBS television show. The first performance was in early April 1951, and as intended in the original musical script, it was a duet (=version #2). His partner was June Hutton (1923-1973), a member of the "Pied Pipers" whom he had known since the early Dorsey days and with whom he had shared the stage hundreds of times. The duet, which has only been unofficially released on CD so far (summer 2006), was also a family affair in another sense: June Hutton's new husband was Axel Stordahl, who once again arranged and conducted the orchestra for this television version. In mid-May 1951, Sinatra presented the song again solo in his show (= Version #3), again with Stordahl's arrangement. After that, even following the film's success in 1956, he never included the song in his program again.

Bernhard Vogel for Sinatra - The Main Event

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