Try A Little Tenderness
Titel
Try A Little Tenderness
Text & Musik
Musik & Text von James Campbell, Reginald Connelly & Harry M. Woods
Main Event Infos
- Geschichte
- Übersetzung
- Diskographie
Das britische Komponistengespann James Campbell und Reginald Connelly gehörte zu denjenigen europäischen Songschmieden der Zwanziger und Dreißiger Jahre, die mit ihren Melodien (im Sinatra-Songbook z.B. auch mit „If I Had You“ vertreten) bald auch jenseits des Atlantik landen konnten. Für „Try A Little Tenderness“, das 1932 seine endgültige Gestalt erhielt, taten sie sich mit Harry MacGregor Woods (1896-1970) zusammen, der damals als Songschreiber neben Leuten wie Irving Berlin zu den Stars der „Tin Pan Alley“ gehörte. (Eines seiner bekanntesten anderen Lieder, „River Stay Away From My Door“, wurde später ebenfalls von Sinatra interpretiert).
Für die erste Plattenaufnahme des neuen Liedes fand sich einer der größten Gesangsstars der damaligen Zeit: Ruth Etting.(1897-1978) genoß als Sängerin auf Schallplatte und im Radio ähnlich große Popularität wie Bing Crosby; daneben zählte sie zu den Stars der legendären „Zigfield Follies“ am Broadway. Obwohl Etting nur elf Jahre lang, von 1926 bis 1937, Schallplatten aufgenommen hat, beeinflußten ihre Originalhits wie „Get Happy“, „The Song Is Ended (But The Melody Lingers On)“, „Exactly Like You“, „Love Me Or Leave Me“ oder „Shakin‘ The Blues Away“ eine ganze Generation und dürften unzweifelhaft auch beim jungen Sinatra ihren Eindruck hinterlassen haben, der später eine ganze Reihe ihrer Lieder in sein Repertoire übernahm.
Ihre Karriere verlief stürmisch: Ruth Etting war mit einem Mafioso aus Chicago verheiratet, der nach der Trennung Ende der Dreißiger Jahre einen spektakulären Mordversuch an ihrem neuen Freund und späteren zweiten Ehemann unternahm, woraufhin sie sich schon 1939 ganz aus dem Showgeschäft zurückzog; ein Comeback-Versuch Ende der Vierziger Jahre blieb erfolglos. Ruth Ettings Leben wurde 1955 von MGM (Regie: Charles Vidor) mit James Cagney und einer großartigen Doris Day in den Hauptrollen verfilmt; der Streifen erhielt sechs Oscar-Nominierungen und gewann den begehrtesten „Academy Award“ als bester Film des Jahres.
Am 8. Februar 1933 spielte Etting „Try A Little Tenderness“ im Studio ein, und die Single verkaufte sich so gut, daß sie in den (damals noch inoffiziellen) Top-Ten landete und alsbald auch von anderen Künstlern und Orchestern übernommen wurde. Genau in der Zeit also, in der sich Frank Sinatra anschickte, seine ersten künstlerischen Gehversuche als Sänger zu unternehmen. Und so steht dann „Try A Little Tenderness“ auch an einer herausragenden Stelle in seinem Repetoire.
Schon Sinatras erste Annäherung an den Song war etwas besonderes: Er wählte das Stück neben sieben anderen für sein allererstes Konzeptalben-Projekt aus, das unter dem Titel „The Voice of Frank Sinatra“ im März 1946 bei Columbia Records in die Regale kam (zunächst als 78er-Album, nach Serienreife der Langspielplatte dann 1948 auch als 10-inch-LP). Axel Stordahl, Sinatras Arrangeur, arbeitete für die Aufnahmesession, die im Dezember 1945 stattfand, mit einer nur neunköpfigen Orchesterbesetzung (Oboe, zwei Geigen, Bratsche, Cello, Klavier, Gitarre, Baß und Schlagzeug) – und The Voice zauberte aus Stordahls subtilen Arrangement eine seiner schönsten Aufnahmen der Vierziger Jahre, von der erfreulicherweise gleich zwei verschiedene Takes (= Versionen #1a und #1b) auf den Markt kamen, die heute beide auch auf CD greifbar sind.
Schon einen Monat später, im Januar 1946, noch bevor die Studioaufnahme auf den Markt kam, versuchte Sinatra dann eine andere Nuance und sang eine Strophe von „Try A Little Tenderness“ im Radio als reine Klavierballade, begleitet von Skitch Henderson (= Version #2). Diesen Ansatz baute er dann 1955 für seine „To Be Perfectly Frank“-Show aus, wo er das ganze Lied zusammen mit Bill Miller am Klavier für eine spezielle Radioaufnahme bei NBC einspielte (=Version #6); die Klavierfassung hatte er in dieser Zeit auch bei seinen Live-Konzerten im Programm.
Die Orchesterfassung war 1946 und 1950 ebenfalls im Radio bzw. im Fernsehen zu erleben (= Versionen #3, #4 und #5), und ihr Erfolg veranlaßte Columbia Records 1951, das Lied auch außerhalb des „The Voice of Frank Sinatra“-Albums nochmals als einzelne Single herauszubringen (#1a auf der 45er-Single, #1b auf der 78er Single, Details siehe unten in der Diskographie).
Im März 1960 widmeten sich Frank Sinatra und Nelson Riddle, inzwischen bei Capitol Records zu seinem Hausarrangeur avanciert, dann einem Plattenprojekt, das den Titel „The Nearness Of You“ tragen und Neueinspielungen von Sinatras schönsten Columbia-Balladen enthalten sollte. Nachdem im Frühjahr dann der ursprünglich geplante Titel zugunsten von „Nice’n’Easy“ fallengelassen worden war, kam das fertige Album Ende Juli 1960 heraus, gelangte im August in die Charts, wurde dort bald zur Nummer Eins und gehört mit 86 Wochen (also mehr als eineinhalb Jahren) am Stück in den Charts (und dazu sechs Grammy-Nominierungen) zu den erfolgreichsten Sinatra-Alben überhaupt.
Für dieses Album entstand am 1. März 1960 im „Capitol Tower“ eine neue Version von „Try A Little Tenderness“ (= Version #7). Im Gegensatz zu Stordahl fünfzehn Jahre zuvor arbeitete Riddle jetzt mit großer Orchesterbesetzung, und anders als auf der Columbia-Aufnahme ließ Sinatra diesmal die Eingangsverse („In the hustle of the day...“) beiseite und sang nur den Refrain. Doch findet sich etwas vom intimen Klang der kleineren Besetzung noch in den Violinsoli wieder, die Sinatras erster Geiger Felix Slatkin zu der Aufnahme beisteuerte. Sinatras Stimme klang jetzt naturgemäß reifer als auf der Columbia-Fassung, ohne daß sie an überzeugender Nuancierungskraft eingebüßt hätte: Zum Erfolg des Albums hat dieses Stück einen wesentlichen Beitrag geleistet.
In seinen Konzertprogrammen aber fehlte „Try A Little Tenderness“ zunächst, außer im Rahmen der zahlreichen Rat-Pack-Shows der frühen Sechziger Jahre, bei denen einige Takte des Stückes immer wieder in den Medleys vorkamen, mitunter auch verulkt wurden („and if she’s weary, try a little shabby dress!“), ohne daß Sinatra den Song als ganzes zum Einsatz brachte.
Das änderte sich erst im Mai 1969 im Caesars Palace in Las Vegas, dann aber richtungsweisend: Sinatra knüpfte an seine alten Interpretationen des Liedes als Klavierballade an, sang es jetzt aber als intimes Duett (und wieder einschließlich der Eingangsverse) mit Al Viola an der Gitarre. Diese großartige Nummer geriet bald zum Höhepunkt seiner Konzerte, wurde zum Beispiel im Frühjahr 1970 in London stürmisch umjubelt – und im Juni 1971, bei seinem legendären „Retirement Concert“ in Los Angeles, auch gefilmt und von Reprise mitgeschnitten (= Version #8, leider nach wie vor offiziell unveröffentlicht).
Gleich bei seinem allerersten Konzert nach dem Rücktritt vom Rücktritt, im Weißen Haus anläßlich eines Galadinners von Präsident Nixon für den italienischen Ministerpräsidenten Andreotti, gaben Sinatra und Viola ihr Duett wieder zum Besten (= Version #9). Danach kam es nur noch sporadisch zum Einsatz (zum Beispiel kurzzeitig im August 1977), ein letztes Mal dafür aber an herausgehobener Stelle, nämlich bei Sinatras großem Open-Air-Benefizauftritt am Fuße der Pyramiden von Gizeh in Ägypten Ende September 1979 (= Version #10). Der Konzertfilm beweist, daß Sinatra und „Try A Little Tenderness“ auch 34 Jahre nach der ersten Aufnahme immer noch ein erstklassiges Paar bildeten. Zwei späte Konzertversuche mit der Orchesterfassung im Juni 1989 und im Juni 1991 hingegen gerieten vergleichsweise eher zu Fußnoten im Sinatra-Songbook.
Einen Favoriten aus den verschiedenen Versionen (Columbia, Capitol, Klavierduett, Gitarrenduett) zu wählen, ist schwierig – zumal sie alle gemeinsam haben, daß Sinatras Interpretationskunst stets höchstes Niveau erreichte, wenn es um dieses Lied ging. Wo der Zauber liegt, hat Michael Dörffler in seinem Essay über das Retirement-Konzert (im DSS-Magazin „The Voice“ #2, 2001) wie folgt beschrieben:
[Sinatra hat] Barhocker nach vorne geholt - zwei Barhocker. Der Gitarrist gesellt sich zu Frank. Al Viola spielt leise Töne, wunderbar leise Töne. Sinatra setzt genauso ein: "In the hustle of the day we're all incliiiinned to miss...", er wird marginal lauter, aber die Wirkung ist groß: "...the little things that mean so much/a look, a smile and a kissssss". Sein Ausdruck ist feinfühlig. Zusätzlich gelingt es ihm, mit einer Pause zwischen "miss" und "little" Spannung aufzubauen. Die zurückhaltenden Töne der Gitarre und Franks Zärtlichkeit vermitteln ein Gefühl von Intimität (...) Frank blickt nach unten, sieht die Gitarre an, aber nicht ins Publikum, er ist alleine mit der Musik, "... and when she's weary try little tenderness". Zärtlicher, besser noch: ehrlicher geht es nicht. Frank widmet sich den nächsten Zeilen genauso meisterhaft leise, ab und zu bestimmter werdend, und sanft, wie auch Al Viola mit seiner Gitarre. "It's not just sentimental, she has her grief and her care/and a word that's soft an’ gentle/makes it easier to bear". Diese Zeile ist bewegend, näher kommt man selten an Frank, es ist fast schon eine Offenbarung seiner Gedanken. Ein paar Worte später klingt das Lied mit leisen Gitarrentönen aus: "...it's all so easy: Try a little tennn-der-nesssssss".
Sinatra singt hier von den "little things", die wohl kaum jemand besser kannte und vor allem besser besang als er. Das ist Sinatras Sinatra: Zärtlich, ehrlich, ja geradezu introvertiert macht er den Saal zum Saloon.
Make it one more for the road.
© Bernhard Vogel für Sinatra - The Main Event 2005
Versuche es mit ein bischen Zärtlichkeit!
(Eingangsverse)
In der Hektik des Alltags
neigen wir alle dazu,
kleine Dinge zu vergessen, die so viel bedeuten:
Ein Wort, ein Lächeln, ein Kuß.
Wenn eine Frau einen Mann liebt,
dann ist er in ihren Augen ein Held,
und er wird immer ein Held bleiben,
wenn er bloß eins begreift:
(Refrain)
Vielleichtwird sie Überdruß verspüren,
Frauen werden es überdrüssig,
immer dasselbe schäbige Kleid zu tragen,
und wenn sie Überdruß verspürt,
versuche es mit ein bischen Zärtlichkeit!
Vielleicht wartet sie einfach,
erwartet einfach
Dinge, die sie vielleicht nie besitzen wird:
Solange sie die nicht hat,
versuche es mit ein bischen Zärtlichkeit!
Das ist keine reine Sentimentalität,
sie hat ihren Kummer und ihre Sorgen,
aber ein zartes und sanftes Wort
läßt es (sie) leichter ertragen.
Du wirst es nicht bereuen,
Frauen vergessen es nicht,
Liebe ist ihre einzige Freude,
und es ist doch ganz einfach:
Versuche es mit ein bischen Zärtlichkeit!
© Bernhard Vogel für Sinatra - The Main Event 2005
(1a-1b) COLUMBIA-Studioaufnahmen vom 7.12.1945
aufgenommen in New York City
Arrangement: Axel Stordahl
Orchester geleitet von Axel Stordahl:
Mitch Miller (Oboe); Raoul Poliakin, Leonard Posner (Violine); Sidney Brecher (Bratsche); Anthony Sophos (Cello); Bill Clifton (Klavier); Marry Golizio (Gitarre); Frank Siravo (Baß); Nat Polen (Schlagzeug)
(1a) [Take 1, Länge 3:08]
Erstveröffentlichung/Album: The Voice of Frank Sinatra (4-78rpm-Singles-Album, Columbia C-112) erschienen März 1946
Album/LP: The Voice Of Frank Sinatra (10-inch-LP, Columbia CL-6001) Juni 1948
Single: Try A Little Tenderness/It Never Entered My Mind (45rpm-Single, Columbia) Herbst 1951
LP: The Voice (12-inch-LP, Columbia CL-743) Oktober 1955
LP: Romantic Songs From The Early Years (Harmony HL 7405) spätere Pressungen
CD: The Columbia Years 1943-1952 – The Complete Recordings (12-CD-Box, Columbia/Legacy) CD 3
CD: Best Of The Columbia Years (4 CD Set, Columbia/Legacy) CD 3
CD: The Voice of Frank Sinatra (Columbia/Legacy CK 62100)
(1b) [Take 2, Länge 2:59]
Erstveröffentlichung/Single: Try A Little Tenderness/It Never Entered My Mind (78rpm-Single, Columbia 39498) erschienen Herbst 1951
LP: Romantic Songs From The Early Years (Harmony HL 7405) nur frühe Mono-Pressungen
LP: The Voice – The Columbia Years 1943-1952 (6-LP-Box, CBS/Sony) LP 3
CD: The Voice 1943-1952 (4-CD-Box, CBS/Sony) CD 2
CD: The Voice – Collector’s Edition (Columbia/Legacy CK 64368)
Unterscheidung der Takes bei 2:10/2:00
-take 1: she has her grief and her care, AND a word that’s soft and gentle
-take 2: she has her grief and her care, BUT a word that’s soft and gentle
(2) „Songs By Sinatra“ (CBS Radio/Old Gold Cigarettes) vom 9.1.1946
aufgenommen in Hollywood
Teil eines längeren Medleys
Duett mit Skich Henderson, Klavier
CD: Songs By Sinatra – Old Gold Shows Vol. 5 (2-CD-Set, OTA) CD 2
(3) „Songs By Sinatra“ (CBS Radio/Old Gold Cigarettes) vom 2.10.1946
aufgenommen in Hollywood, CBS Radio City
Arrangement: Axel Stordahl
Orchester geleitet von Axel Stordahl
(4) „Light-Up Time“ (NBC Radio/Lucky Strike Cigarettes) vom 5.4.1950
aufgenommen in N.N.
Arrangement: Axel Stordahl
Orchester geleitet von Skitch Henderson
CD: Old Time Radio Shows Vol. 20 (Crappable Sound)
(5) „The Frank Sinatra Show“ (CBS TV/Bulova Watches) vom 23.12.1950
aufgenommen in New York City
Arrangement: Axel Stordahl
Orchester geleitet von Axel Stordahl
(6) „To Be Perfectly Frank“ (NBC Radio/AFRTVS #116) vom Februar 1955
aufgenommen in Hollywood (Aufnahmedatum nicht dokumentiert)
Duett mit Bill Miller, Klavier
(7) CAPITOL-Studioaufnahme vom 1.3.1960
aufgenommen in Hollywood, Capitol Tower
Arrangement: Nelson Riddle
Violinsolo: Felix Slatkin
Orchester geleitet von Nelson Riddle:
Tom Shephard, Ken Shroyer (Posaune); William Hinshaw, James McGee (Horn); Harry Klee, Abe Most, Plas Johnson, Harry Schuchman, Joe Koch (Saxophon, Holzbläser); Victor Arno, Dan Lube, Jacques Gasselin, Marshall Sosson, Gerald Vinci, Felix Slatkin, Alex Beller, Victor Bay, Erno Neufeld (Violine); Alvin Dinkin, Barbara Simons, Virginia Majewski (Bratsche); Eleanor Slatkin, Ray Kramer (Cello); Kathryn Julye (Harfe); Bill Miller (Klavier);: Al Viola (Gitarre); Joe Comfort (Baß), Norman Jeffries (Schlagzeug)
Erstveröffentlichung/Album/LP/CD: Nice’nEasy (Capitol) zuerst erschienen 25.7.1960
(8) REPRISE-Liveaufnahme vom 13.6.1971 („Retirement Concert“)
aufgenommen in Los Angeles, Ahmanson Theatre
Duett mit Al Viola, Gitarre
offiziell unveröffentlicht
(9) REPRISE-Liveaufnahme vom 17.4.1973
aufgenommen in Washington DC, Weißes Haus, East Ballroom
Duett mit Al Viola, Gitarre
offiziell unveröffentlicht
(10) NBC-Liveaufnahme vom 27.9.1979
aufgenommen in Gizeh/Ägypten, Open Air (zu Füßen der Sphinx und der Pyramiden)
Duett mit Al Viola, Gitarre
restaurierter Konzertfilm des Museum of Radio & Television Arts in Los Angeles, mehrfach aufgeführt aber bislang nicht offiziell auf VHS/DVD erschienen
07.12.1945 Studioaufnahme, New York, New York City,
09.01.1946 Radio, Kalifornien, Hollywood, Los Angeles, Songs By Sinatra
02.10.1946 Radio, Kalifornien, Hollywood, Los Angeles, Songs By Sinatra
08.09.1949 Radio, Unbekannter Ort, Light Up Time
05.04.1950 Radio, Unbekannter Ort, Light Up Time
31.05.1950 Radio, Unbekannter Ort, Light Up Time
23.12.1950 Television, New York, New York City, The Frank Sinatra Show
09.08.1953 Konzert, England, London, Hammersmith Commodore
24.01.1955 Konzert, Australien, Melbourne, Town Hall
01.03.1960 Studioaufnahme, Kalifornien, Los Angeles,
15.05.1969 Konzert, Nevada, Las Vegas , Caesars Palace
07.05.1970 Konzert, England, London, Royal Festival Hall
13.06.1971 Konzert, Kalifornien, Los Angeles , Ahmanson Theatre
17.04.1973 Konzert, District of Columbia, Washington, White House
30.08.1977 Konzert, Nevada, Las Vegas , Caesars Palace (Second Show)
31.08.1977 Konzert, Nevada, Las Vegas , Caesars Palace (First Show)
31.08.1977 Konzert, Nevada, Las Vegas , Caesars Palace (Second Show)
27.09.1979 Probeaufnahme, Ägypten, Kairo, Pyramids of Giza
27.09.1979 Konzert, Ägypten, Kairo, Pyramids of Giza
13.11.1979 Konzert, Nevada, Las Vegas, Caesars Palace
22.06.1989 Konzert, Nevada, Las Vegas , Bally’s Grand
15.06.1991 Konzert, Nevada, Las Vegas , Riviera Hotel (Second Show)
16.06.1991 Konzert, Nevada, Las Vegas , Riviera Hotel
Main Event Infos (English version)
The British composer pair, James Campbell and Reginald Connelly, were among the European tunesmiths of the 1920s and 1930s who swiftly found success across the Atlantic, with their melodies also featuring in Sinatra's songbook, such as “If I Had You”. For the song “Try A Little Tenderness”, which was finalized in 1932, they collaborated with Harry MacGregor Woods (1896-1970), a prominent figure in “Tin Pan Alley” as a songwriter, alongside luminaries like Irving Berlin. Woods is also known for his other popular song, “River Stay Away From My Door”, which Sinatra later performed.
Ruth Etting (1897-1978), one of the era's biggest singing stars, was chosen for the inaugural recording of this new song. Etting, who enjoyed a level of popularity on par with Bing Crosby, both on records and radio, was also a star of the legendary "Zigfield Follies" on Broadway. Despite only recording from 1926 to 1937, her original hits such as "Get Happy", "The Song Is Ended (But The Melody Lingers On)", "Exactly Like You", "Love Me Or Leave Me", and "Shakin' The Blues Away" left a lasting impact on an entire generation, including the young Sinatra, who later incorporated many of her songs into his repertoire.
Etting's career was tumultuous: she was married to a Chicago mobster who, following their separation in the late 1930s, made a dramatic attempt on the life of her new boyfriend and later second husband. This led to her complete withdrawal from show business in 1939; a comeback attempt in the late 1940s was unsuccessful. MGM turned Ruth Etting's life into a film in 1955 (directed by Charles Vidor) with James Cagney and the outstanding Doris Day in the lead roles; the film received six Oscar nominations and won the prestigious "Academy Award" for the best film of the year.
On February 8, 1933, Etting recorded "Try A Little Tenderness" in the studio. The single sold so well that it entered the (then unofficial) top ten and was soon covered by other artists and orchestras. This was precisely when Frank Sinatra was preparing to embark on his singing career, and "Try A Little Tenderness" holds a significant place in his repertoire.
Sinatra's initial approach to the song was unique: he selected it, along with seven others, for his first-ever concept album project, released by Columbia Records in March 1946 under the title "The Voice of Frank Sinatra". Initially released as a 78 rpm album, it was later issued as a 10-inch LP in 1948 after the long-playing record was ready for mass production. For the recording session in December 1945, Sinatra's arranger, Axel Stordahl, worked with a small orchestra of just nine members (oboe, two violins, viola, cello, piano, guitar, bass, and drums). From Stordahl's delicate arrangement, The Voice conjured up one of his most beautiful recordings of the 1940s. Two different takes (versions #1a and #1b) were happily released, both of which are now available on CD.
Just a month later, in January 1946, before the studio recording was released, Sinatra experimented with a different tone and sang a verse of "Try A Little Tenderness" on the radio as a pure piano ballad, accompanied by Skitch Henderson (Version #2). He further developed this approach in 1955 for his "To Be Perfectly Frank" show, where he performed the entire song with Bill Miller on the piano for a special radio recording on NBC (Version #6); he also included the piano version in his live concerts during this period.
The orchestral version was also broadcast on radio and television in 1946 and 1950 (versions #3, #4, and #5), and its success led Columbia Records to re-release the song as a single in 1951, separate from the "The Voice of Frank Sinatra" album (#1a on the 45 single, #1b on the 78 single, see details below in the discography).
In March 1960, Frank Sinatra and Nelson Riddle, who had by then become his in-house arranger at Capitol Records, embarked on a recording project titled "The Nearness Of You", which would feature new recordings of Sinatra's most beautiful Columbia ballads. After the originally planned title was replaced with "Nice'n'Easy" in the spring, the completed album was released at the end of July 1960. It entered the charts in August, quickly reached number one, and with 86 weeks (over a year and a half) on the charts (and six Grammy nominations), it is one of Sinatra's most successful albums ever.
A new rendition of "Try A Little Tenderness" (Version #7) was recorded for this album on March 1, 1960, at the "Capitol Tower". In contrast to Stordahl fifteen years earlier, Riddle now worked with a large orchestra, and unlike on the Columbia recording, Sinatra omitted the opening verses ("In the hustle of the day...") and only sang the chorus. However, some of the intimate sound of the smaller ensemble can still be found in the violin solos that Sinatra's first violinist Felix Slatkin contributed to the recording. Sinatra's voice naturally sounded more mature than on the Columbia version, without losing any of its compelling nuances: this piece significantly contributed to the album's success.
"Try A Little Tenderness" was initially absent from his concert programs, except for the numerous Rat Pack shows in the early 1960s, where snippets of the piece appeared repeatedly in the medleys, sometimes even humorously altered ("and if she's weary, try a little shabby dress!"), without Sinatra performing the song in its entirety.
That changed in May 1969 at Caesars Palace in Las Vegas, in a groundbreaking way: Sinatra continued his old interpretations of the song as a piano ballad, but now sang it as an intimate duet (and again including the opening verses) with Al Viola on guitar. This number soon became the highlight of his concerts, for example, in the spring of 1970 in London it was enthusiastically received - and in June 1971, at his legendary "Retirement Concert" in Los Angeles, it was also filmed and recorded by Reprise (Version #8, unfortunately still officially unreleased).
At his very first concert after coming out of retirement, in the White House at a gala dinner hosted by President Nixon for the Italian Prime Minister Andreotti, Sinatra and Viola performed their duet again (Version #9). After that, it was only used sporadically (for example briefly in August 1977), but one last time in a prominent place, namely at Sinatra's large open-air benefit performance at the foot of the pyramids of Giza in Egypt at the end of September 1979 (Version #10). The concert film proves that Sinatra and "Try A Little Tenderness" still formed a first-class pair 34 years after the first recording. Two later concert attempts with the orchestral version in June 1989 and June 1991, however, became comparatively footnotes in the Sinatra songbook.
Selecting a favorite from the various renditions (Columbia, Capitol, piano duet, guitar duet) is challenging - particularly since they all share the commonality of Sinatra's interpretative skills reaching their zenith when it came to this song. Michael Dörffler captured the enchantment in his essay about the retirement concert (in the DSS magazine "The Voice" #2, 2001) as follows:
Sinatra has brought two bar stools to the forefront. The guitarist, Al Viola, joins Frank and plays soft, wonderfully gentle notes. Sinatra commences in the same manner: "In the hustle of the day we're all inclined to miss...", he becomes slightly louder, but the impact is profound: "...the little things that mean so much/a look, a smile and a kiss". His expression is sensitive. Moreover, he manages to create tension with a pause between "miss" and "little". The subdued tones of the guitar and Frank's tenderness convey a sense of intimacy (...) Frank looks down, at the guitar, not at the audience, he is alone with the music, "... and when she's weary try a little tenderness". It couldn't be more tender, or better yet: more sincere. Frank dedicates himself to the next lines just as masterfully quietly, becoming more assertive now and then, and gently, as does Al Viola with his guitar. "It's not just sentimental, she has her grief and her care/and a word that's soft an' gentle/makes it easier to bear". This line is moving, you rarely get closer to Frank, it is almost a revelation of his thoughts. A few words later, the song concludes with quiet guitar tones: "...it's all so easy: Try a little tenderness".
Here, Sinatra sings about the "little things" that hardly anyone understood better and sang about better than him. This is Sinatra's Sinatra: tender, honest, almost introverted, he transforms the hall into a saloon.
Make it one more for the road.
© Bernhard Vogel for Sinatra - The Main Event 2005