You'd Be So Nice To Come Home To
Titel
You'd Be So Nice To Come Home To
Text & Musik
Musik & Text von Cole Porter
Main Event Infos
- Geschichte
- Übersetzung
- Diskographie
Am 25. Februar 1943 kam die Filmkomödie „Something To Shout About“ (Columbia Pictures, Regie: Gregory Ratoff) in die amerikanischen Kinos, mit Don Ameche (1921-1993), Janet Blair (*1921) und William Gaxton (1890-1963) in den Hauptrollen, angesiedelt in der Welt der Vaudeville-Theater der Zwanziger und Dreißiger Jahre. Das zentrale Lied des Films, gesungen von Ameche und Blair im Duett, stammte von Cole Porter und wurde alsbald ein Evergreen: „You’d Be So Nice To Come Home To“.
Geschrieben hatte Porter den Song schon einige Zeit zuvor, im Frühjahr 1942, als sich während der Arbeit an „Something For The Boys“ (1942) eine Romanze mit dem Tänzer und Choreographen Nelson Barclift entspann, der ihn zu Melodie und Text inspirierte. Dabei ging es Porter auch darum, seiner Sehnsucht nach dem fernen Liebsten Ausdruck zu verleihen, denn Barclift war zwischenzeitlich zur Armee eingezogen worden und sie sahen sich nur selten. Dadurch war das fertige Lied natürlich allgemein wie geschaffen für die herrschenden Kriegszeiten, trug aber gleichzeitig auch eine sehr persönliche Note.
Im Oktober 1942 veröffentlichte Porter das Lied und stellte es alsbald für den Columbia-Streifen zur Verfügung. Gleichzeitig nahm die Sängerin Dinah Shore (eine der längsten und engsten Weggefährtinnen Frank Sinatras) den Song zusammen mit dem Orchester Paul Weston auch für RCA-Victor-Records im Studio auf. Die Single, die noch 1942 herauskam, schnellte in den Hitparaden alsbald nach oben, erreichte schon im Januar 1943 Platz 3 und machte bei Billboard sogar Irving Berlins „White Christmas“ ernsthafte Konkurrenz; ebenso erfolgreich war eine wenige Wochen später erschienene Studiofassung der Vokalgruppe „Six Hits and a Miss“. Die Filmversion aus „Something To Shout About“ brachte Cole Porter zudem eine Oscar-Nominierung für 1944 in der Kategorie „best original film song“ ein – arrangiert hatte ihn dort Morris Stoloff, der seinerzeit auch schon für Sinatra gearbeitet hatte.
Frank Sinatra selbst erkannte, wie so oft, schnell das Potential des neuen Liedes, und schon bei seinen Liveauftritten im legendären New Yorker Nachtklub „Rio Bamba“ gab er das Stück ab Februar 1943 auf der Bühne zum besten, als im langsamen Rhythmus getragene Ballade, arrangiert von Axel Stordahl. Im März und April war Sinatra damit dann auch in seiner wöchentlichen Radioshow „Your Hit Parade“ zu hören (= Versionen #1 und #2) – eine seiner populärsten Nummern aus dieser ‚Zwischenzeit‘ nach dem Abschied von Dorsey, aber noch vor dem Beginn seines Vertrags bei Columbia Records.
Es darf vermutet werden, daß Sinatra den Song sicher bald auch für sein neues Label, wo er ab Juni 1943 unter Vertrag stand, im Studio eingespielt hätte – wäre da nicht der noch bis Herbst 1944 fortdauernde Streik der Studiomusiker gewesen. So blieb es einstweilen bei den Radioversionen von 1943, bis Sinatra das Lied dann im Februar 1951 im Rahmen seiner wöchentlichen Fernsehshow erneut ins Programm nahm, diesmal als wunderschönes Duett mit June Hutton (= Version #3, jüngst auch bei Columbia/Legacy erschienen), wiederum arrangiert von Stordahl. Zu Weihnachten desselben Jahres gab es an gleicher Stelle auch noch eine neue Solo-Version von Sinatra (= Version #4).
Eine kleine ‚Perle‘ ist die sanfte Fassung, die Sinatra im Herbst 1954 als Duett mit Bill Miller am Klavier für seine NBC-Radiosendung „To Be Perfectly Frank“ einspielte (= Version #5). Sie kommt vielleicht der ursprünglichen Stimmung des Porter-Liedes am nächsten.
Wie so viele andere seiner Lieder, so hatte aber auch Porters „You’d Be So Nice To Come Home To“ inzwischen den konkreten Anlaß für die Komposition und überhaupt die Kriegsära überdauert und war zum Standard geworden, der sich im Repertoire vieler Künstler und Orchester wiederfand. So unternahm dann auch Sinatra einen gänzlich neuen Anlauf, zusammen mit Nelson Riddle, der dem Lied eines seiner genial-zeitlosen Swing-Arrangements verpaßte – Ende November 1956 spielte Sinatra die Fassung bei Capitol Records für sein Album „A Swingin’Affair!“ ein, das als ‚Nachfolger‘ von „Songs For Swinging Lovers“ 1957 alsbald ähnlich erfolgreich wurde und bis heute geblieben ist (= Version #6). Die prominente Orchesterbesetzung konnte wieder einmal brillieren, und Sinatra trug den Song mühelos vom verhaltenen Beginn zum kleinen ‚finale furioso‘ – so als ob er die Gefühlskurve abbilden wollte, von der Sehnsucht bis zur Rückkehr des bzw. der Geliebten. Souverän spielte er dabei im zweiten ‚Durchgang‘ auch mit Porters Text („you’d be awful nice by the fire“). Kurzum: ein weiteres kleines Meisterwerk, das nichts an seiner Faszination verloren hat.
1957 brachte Sinatra das Lied nochmals in seiner Fernsehshow (= Version #7), danach hat er es dann nicht mehr gesungen – was man, ähnlich wie bei „Anything Goes“, nur bedauern kann. Andererseits, besser als mit Riddle wäre es kaum noch gegangen, oder?
© Bernhard Vogel für Sinatra - The Main Event 2005
Es wäre so schön, zu Dir nach Hause zu kommen
Es wäre so schön, zu Dir nach Hause zu kommen,
es wäre so schön, wenn Du am Kamin säßest,
während der Wind dort oben
ein Gute-Nacht-Lied singt,
wärest Du alles, was ich begehre!
Unter den Sternen, kalt vom Winter,
unter dem Augustmond, der oben leuchtet,
wäre es so schön,
es wäre das Paradies,
zu Dir nach Hause zu kommen und Dich zu lieben!
© Bernhard Vogel für Sinatra - The Main Event 2005
(1) „Your Hit Parade“ (CBS/Lucky Strike) vom 27.3.1943
aufgenommen in New York City, Radio Station KNX
Arrangement: Axel Stordahl
„The Hit Parade Orchestra“ geleitet von Mark Warnow
(2) „Your Hit Parade“ (CBS/Lucky Strike) vom 10.4.1943
aufgenommen in New York City, Radio Station KNX
Arrangement: Axel Stordahl
„The Hit Parade Orchestra“ geleitet von Mark Warnow
CD: Sinatra Sings Your Hit Parade Vol.1 (OTA) (inoffizielle Veröffentlichung)
(3) „The Frank Sinatra Show“ (CBS TV/Bulova) vom 3.2.1951
aufgenommen in New York City
Duett mit June Hutton
Arrangement: Axel Stordahl
Orchester geleitet von Axel Stordahl
CD: Sinatra sings Cole Porter (Columbia/Legacy)
(4) „The Frank Sinatra Show“ (CBS TV/Ekco Houseware) vom 25.12.1951
aufgenommen in Hollywood
Arrangement: Axel Stordahl
Orchester geleitet von Axel Stordahl
(5) „To Be Perfectly Frank“ (NBC Radio) #91 vom Dezember 1954
aufgenommen in Hollywood
Begleitung: Bill Miller, piano
(6) CAPITOL-Studioaufnahme vom 28.11.1956
aufgenommen in Hollywood, Capitol Tower, Studio A
Arrangement: Nelson Riddle
Orchester geleitet von Nelson Riddle:
Pete Candoli, Harry ‚Sweets‘ Edsion, Shorty Sherock, Ray Linn (Trompete); Dick Nash, Tommy Pederson, Juan Tizol (Posaune); George Roberts (Baßposaune); Skeets Herfurt, Harry Klee (Altsaxophon); Ted Nash, James Williamson (Tenorsaxophon); Joe Koch (Baritonsaxophon); Victor Bay, Erno Neufeld, Alex Beller, Victor Arno, David Frisina, Eudice Shapiro, Jacques Gasselin, Felix Sltakin, Paul Shure, Marshall Sosson (Violine); David Sterkin, Maxine Johnson, Alvin Dinkin (Bratsche); Eleanor Slatkin, Ennio Bolognini, Cy Bernard (Cello); Kathryn Julye (Harfe); Bill Miller (Klavier); Nick Bonney (Gitarre); Joe Comfort (Baß); Alvin Stoller (Schlagzeug)
Erstveröffentlichung/Album/LP/CD: A Swingin’Affair! (Capitol) zuerst erschienen Mai 1957
LP/CD: Sings The Select Cole Porter (Capitol) zuerst erschienen 1966
(7) „The Frank Sinatra Show“ (ABC TV/Bulova) vom 1.11.1957
aufgenommen in Hollywood, El Capitan Theatre
Arrangement: Nelson Riddle
Orchester geleitet von Nelson Riddle
02.02.1943 Konzert, New York, New York City, Paramount Theatre
17.03.1943 Konzert, New York, New York City, Riobamba
27.03.1943 Radio, New York, New York City, Your Hit Parade
03.04.1943 Radio, New York, New York City, Your Hit Parade
10.04.1943 Radio, New York, New York City, Your Hit Parade
17.04.1943 Radio, New York, New York City, Your Hit Parade
28.11.1949 Radio, New York, New York City, Light Up Time
31.03.1950 Radio, , Unbekannter Ort, Light Up Time
03.02.1951 Television, New York, New York City, The Frank Sinatra Show
29.12.1953 Radio, Kalifornien, Hollywood, Los Angeles, To Be Perfectly Frank
28.11.1956 Studioaufnahme, Kalifornien, Los Angeles,
01.11.1957 Television, Kalifornien, Hollywood, Los Angeles, The Frank Sinatra Show
25.12.1960 Television, Kalifornien, Hollywood, Los Angeles, The Frank Sinatra Show
Main Event Infos (English version)
On February 25, 1943, the comedic film "Something To Shout About" (produced by Columbia Pictures and directed by Gregory Ratoff) made its debut in American theaters. The film, set in the vibrant world of vaudeville theaters of the twenties and thirties, starred Don Ameche (1921-1993), Janet Blair (*1921), and William Gaxton (1890-1963). The film's centerpiece was a song performed as a duet by Ameche and Blair, penned by Cole Porter, titled "You'd Be So Nice To Come Home To", which quickly became a timeless classic.
Porter had composed the song earlier, in the spring of 1942, while working on "Something For The Boys" (1942). During this time, a romance blossomed with dancer and choreographer Nelson Barclift, who served as Porter's muse for the melody and lyrics. Porter sought to express his longing for his distant lover, as Barclift had been conscripted into the army and their meetings became infrequent. Consequently, the completed song was not only fitting for the wartime era but also held a deeply personal resonance.
Porter released the song in October 1942 and it was soon incorporated into the Columbia film. Concurrently, singer Dinah Shore, one of Frank Sinatra's longest and closest companions, recorded the song in the studio with the Paul Weston Orchestra for RCA Victor Records. The single, released in 1942, rapidly climbed the charts, reaching number 3 in January 1943 and even rivaled Irving Berlin's "White Christmas" on the Billboard charts. A studio version by the vocal group "Six Hits and a Miss", released a few weeks later, enjoyed similar success. The film version of "Something To Shout About" also earned Cole Porter an Oscar nomination in 1944 for "Best Original Film Song", arranged by Morris Stoloff, who had also collaborated with Sinatra.
Frank Sinatra, ever the astute musician, quickly recognized the potential of the new song. In February 1943, he performed the piece on stage during his live performances at the legendary New York nightclub "Rio Bamba", presenting it as a slow-rhythm ballad arranged by Axel Stordahl. In March and April, Sinatra also featured it on his weekly radio show "Your Hit Parade" (Versions #1 and #2) - it became one of his most popular numbers from this "intermediate period" after leaving Dorsey, but before the commencement of his contract with Columbia Records.
It's reasonable to assume that Sinatra would have soon recorded the song in the studio for his new label, to which he was signed from June 1943, had it not been for the studio musicians' strike that lasted until autumn 1944. For the time being, the radio versions from 1943 remained, until Sinatra reintroduced the song in his weekly television show in February 1951, this time as a beautiful duet with June Hutton (Version #3, recently released on Columbia/Legacy), again arranged by Stordahl. At Christmas of the same year, there was also a new solo version by Sinatra (Version #4) at the same venue.
A delightful gem is the tender rendition of "You'd Be So Nice To Come Home To" that Sinatra recorded in the fall of 1954. This duet with pianist Bill Miller, featured on his NBC radio show "To Be Perfectly Frank" (Version #5), perhaps most closely captures the original spirit of the Porter song.
Like many of Porter's compositions, "You'd Be So Nice To Come Home To" transcended its initial purpose and the wartime era, becoming a standard found in the repertoire of numerous artists and orchestras. Sinatra revisited the song with a fresh perspective, collaborating with Nelson Riddle, who bestowed upon the song one of his brilliant, timeless swing arrangements. In late November 1956, Sinatra recorded this version for Capitol Records for his album "A Swingin' Affair!" (Version #6). This album quickly matched the success of its predecessor, "Songs For Swinging Lovers", in 1957 and continues to be celebrated to this day. The prominent orchestral ensemble shone once again, and Sinatra skillfully navigated the song from its subdued beginning to a small 'finale furioso', as if tracing the emotional arc from longing to the lover's return. In the second 'run', he confidently played with Porter's lyrics ("you'd be awful nice by the fire"). In essence, it's another miniature masterpiece that has not lost any of its allure.
In 1957, Sinatra performed the song once more on his television show (Version #7), but he did not sing it again thereafter - a fact that, much like with "Anything Goes", is somewhat regrettable. However, could it have been any better than with Riddle?
© Bernhard Vogel for Sinatra - The Main Event 2005