MacArthur Park

Titel

MacArthur Park

Text & Musik

Musik & Text von Jimmy Webb (1967)

The song information, presented in English, has been translated from the original German text and follows below.

Main Event Infos

  • Geschichte
  • Übersetzung
  • Diskographie

Jimmy Webb (*1946), Sohn einer strenggläubigen Baptistenfamilie, der schon als junger Teenager auf Vaters Kirchenorgel improvisieren konnte, kam mit 19 Jahren nach Los Angeles und wurde dort aufgrund seiner vielseitigen Begabung bald zum Shooting Star der Musikszene. Es war der Beginn einer Erfolgsgeschichte, die bis heute ungebrochen ist – so verschiedene Künstler wie Sinatra, Sammy, Bennett, Art Garfunkel, Kris Kristofferson, Johnny Cash oder die Gruppe REM haben seine Lieder gesungen, und Jimmy Webb ist der einzige Künstler, der je in allen drei Kategorien Musikkomposition, Textdichtung und Arrangement mit einem Grammy ausgezeichnet worden ist. Vier Lieder, alle aus den Jahren 1967-68, symbolisieren den Aufstieg des damals gerade 21jährigen: „By The Time I Get To Phoenix“, „Didn’t We“, „Up Up And Away“ und „MacArthur Park“.

Webbs anspruchsvollen Texte und Melodien waren auch der richtige Stoff für jemanden wie Frank Sinatra, und so ist es eigentlich kein Wunder, daß Sinatra gleich drei der eben genannten Lieder im Studio aufgenommen hat – mit dem Weihnachts-Saloonsong „Whatever Happened To Christmas“ kam sogar noch ein viertes hinzu. „Phoenix“, den großen Erfolg von Glen Campbell, und „Didn’t We“ spielte Sinatra recht zeitnah 1968 ein – bei MacArthur Park dauerte es bis 1979. Mitte der Siebziger Jahre hatte Sinatra sogar mal ein ganzes Album mit Jimmy Webb projektiert, ein „Kalenderalbum“ mit je einem Song für jeden Monatsnamen. Leider ist daraus dann nichts geworden.

Die Geschichte von „MacArthur Park“ beginnt 1967. Jimmy Webb hatte gerade mit der Chartstürmergruppe „The Fifth Dimension“ (die 1968 auch in Sinatras TV-Special zu Gast war) die LP „Magic Garden“ erarbeitet, und während dieser Sessions war ihm die Idee für eine längere kleine Suite gekommen, für die er Noten & Text alsbald niederschrieb. Webb nannte die Komposition, die über 20 Minuten dauerte, „MacArthur Park“, nach einem Park in Los Angeles, und spielte sie gleich dem Produzenten Bones Howe vor, der sich auch begeistert zeigte.

Auch daran, wer die Kantate einspielen sollte, hatte Webb bereits gedacht, nämlich an die 1965 gegründete Gruppe The Association, die aus einer der ersten US-Folk-Formationen hervorgegangen war. The Association gehörte zu den innovativsten Musikgruppen der Zeit; sie waren z.B. die erste „electric group“, die auf solch berühmten Bühnen wie der Cocoanut Grove, dem Greek Theatre, dem Saratoga Performing Arts Center oder dem Latin Casino in Cherry Hill auftreten durften. Bis zu ihrer Auflösung 1972 verkaufte The Association über 30 Millionen Schallplatten. Für ihr neues Album sollte „MacArthur Park“ die komplette erste Seite der LP werden.

Alle waren begeistert – nur die Plattenbosse waren es nicht: Sie strichen den Plan. Webb nahm kurzerhand daraufhin einfach die letzten siebeneinhalb Minuten des Werkes und ließ dieses Stück im Studio von Richard Harris (1930-2002) einspielen, als Teil eines ganzen Albums mit dem Titel „A Tramp Shining“, auf dem auch „Didn’t We“ zum ersten Male zu hören war. Harris war eigentlich kein Sänger, sondern ein renommierter Schauspieler – der gebürtige Ire hatte zunächst im London der Fünfziger Jahre als Theatermime in vielen klassischen Rollen geglänzt, bevor er in den Sechziger Jahren auch in Hollywood bekannt wurde, etwa an der Seite von Gregory Peck in „The Guns Of Navarone“ (1961) oder neben Marlon Brando in der Verfilmung des „Bounty“-Stoffes (1962). Später in den Siebziger Jahren machte Harris eher durch seine komatösen öffentlichen Saufereien mit Peter O’Toole und Richard Burton Schlagzeilen – aber noch jüngst, bis zu seinem Tod, genoß er wieder weltweiten Ruhm durch seine Mitwirkung an den ersten Verfilmungen von „Harry Potter“.

Mehrere Labels klapperte Webb zunächst erfolglos ab – niemand wollte eine Siebeneinhalb-Minuten-Single und das Album dazu mit Richard Harris‘ Gesang produzieren. Erst Lou Adler von Dunhill Records hatte den richtigen Riecher – im Frühjahr 1968 brachte er „A Tramp Shining“ heraus, und die LP wurde ein Riesenerfolg, hielt sich drei Monate lang als #2 der Billboard-Charts, und Harris‘ „MacArthur Park“ wurde zu einem der meistgespielten Lieder des Jahres im Radio, trotz seiner großen Überlänge. Harris‘ phantastisch gebrachte Fassung bleibt bis heute hörenswert (kompletter Songtext dieser Version siehe unten!)

Der Erfolg von „Mac Arthur Park“ rief alsbald zahlreiche Cover-Versionen auf den Plan, genannt seien Howard Keel, Andy Williams, Tony Bennett (auf seinem Album „Great Hits Of Today“ 1969) und Liza Minnelli, die ein wunderschönes Medley aus "MacArthur Park" und "Didn't We" 1969 im Studio aufnahm.

Vor allem zu nennen ist aber Sammy Davis jr., der das Lied schon am 30.10.1968 für Reprise im Studio einspielte. Diese Aufnahme blieb dann aber zunächst unveröffentlicht – am 23.10.1971 spielte Sammy das Lied, arrangiert von Don Costa, aber für MGM erneut ein, erschienen auf der LP „Now“ (1972). In dieser Zeit präsentierte Sammy das Stück auch in manchen seiner Konzerte.

Im Jahr 1978 war es dann Disco-Queen Donna Summer, die „MacArthur Park“ endgültig zum Superhit machte: Auf ihrem Doppelalbum „Live & More“ bestand die letzte der vier LP-Seiten aus einem „Non-Stop-Disco-Mix“, das mit einer fast neunminütigen Version dieses Liedes begann, dann zwei andere Donna-Songs integrierte und am Ende nochmals „MacArthur Park“ aufgriff. Das entpuppte sich wiederum als so erfolgreich, daß eine auf „normale“ Länge (knapp 4 Minuten) zusammengekürzte Fassung ihres MacArthur Park auch als Single herauskam – im September 1978 kam sie in die Charts, und neun Wochen später war es die #1. Es war Summers erste #1, und erst jetzt war die Originalfassung von Harris in den Billboard-Charts übertroffen.

In jenen Wochen 1978/79 aber, in denen die Aufnahme von Donna Summer Charts und Äther beherrschte, plante Sinatra gerade bei Reprise sein großes Dreifachalbum „Trilogy – Past, Present & Future“ – und für den zweiten Teil „The Present“ kam „MacArthur Park“ sogleich in die Auswahl. Im August 1979 spielte Sinatra das Lied im Studio ein, mit einem 53köpfigen Orchester, arrangiert von Don Costa, der wie oben erwähnt schon Sammys zweite Aufnahme betreut hatte. Die LP kam dann Ende März 1980 heraus.

Sinatra und Costa wählten einen neuen Zugang, der in seiner Intensität vielleicht mit „Stardust“ zu vergleichen ist, bei dem Sinatra & Costa 1961 für „Sinatra & Strings“ nur die Eingangsverse aufgenommen und den berühmten Refrain ganz weggelassen hatten: So ist es auch hier – nur zwei kleine der vielen Strophen werden von Sinatra gesungen (vgl. dazu den kompletten Text unten im Anhang), das aber so unwiderstehlich, daß fast ein neues Lied daraus wird. Ähnlich unbeschreibbar meisterhaft gelungen wie „You and Me“, stimmungsmäßig so etwas wie eine Fortsetzung des Allen-Sager-Songs – nun schaut der Sänger nach vorne, there will be another song for me / and I will sing it. . Großartig sind hier Sinatras Phrasierungen in den langgedehnten Silben und Tonbögen, und das Streichermeer trägt insbesondere Zeilen wie and my passions flow like riversss leadingg to the skyyyyy eben dorthin. Absolute Gänsehaut beim Zuhören inbegriffen...

Ob Sinatra sich auch einmal an der Langfassung hätte versuchen sollen? Die Konkurrenz wäre freilich groß gewesen (besonders die von Harris und Sammy) – andererseits ist Webbs Poesie auf jeden Fall eigentlich genau Sinatras Qualitätsstufe gewesen. Nicht umsonst gibt es viele, die heute Webbs Texte in die Reihe von (Ira) Gershwin, Porter oder Mercer setzen.

© Bernhard Vogel für Sinatra – The Main Event, 2006

Übersetzung des Sinatra-Teils:

Es wird ein weiteres Lied für mich geben,
und ich werde es singen.
Es wird einen weiteren Traum für mich geben,
irgendjemand wird ihn mir bringen.
Ich werde Wein trinken, solange es warm ist,
und mich niemals von Dir dabei erwischen lassen, in die Sonne zu schauen,
und nach all den Lieben meines Lebens,
nach all den Lieben meines Lebens,
wirst Du immer noch die eine sein.

Ich werde mein Leben in die eigene Hand nehmen,
und werde Gebrauch davon machen.
Ich werde die Verehrung der anderen gewinnen,
und ich werde sie (wieder) verlieren.
Ich werde all die Dinge haben, nach denen ich mich sehne,
und meide Leidenschaften werden fließen wie Ströme zum Himmel,
aber nach all den Lieben meines Lebens,
nach all den Lieben meines Lebens,
wirst Du immer noch die eine sein...
und ich frage mich, warum.

© Bernhard Vogel für Sinatra – The Main Event, 2006

REPRISE-Studioaufnahme vom 20.8.1979
aufgenommen in New York City, Columbia Recording Studios
Arrangement: Don Costa
Orchester geleitet von Don Costa:
Bob Alexander, Sonny Russo, Johnny Messner (Posaune); Paul Faulise (Baßposaune); James Buffington, Brooks Tillotson, Tony Miranda, Joseph De Angelis (Horn); Richard Centalonza, Phil Bodner, Sidney Cooper, Harvey Estrin, Wally Kane, Mel Rodnon, Walter Levinsky, Sol Schlinger (Holzbläser); Joe Malin, Peter Buonconsiglio, Marvin Morgenstern, Regis Iandiorio, George Wozniak, Max Cahn, Max Hollander, Harold Kohon, Richard Sortomme, Martha Caplin, Carmel Malin, Sanford Allen, Fred Buldrini, Leo Kahn, Lewis Eley, Peter Dimitriades, Harry Glickman (Violine); Michael Spivakovsky, LaMar Alsop, Diann Jezurski, Julien Barber, Rose Tillotson, Richard Maximoff, Seymour Berman (Bratsche); Jesse Levy (Cello); Margaret Ross (Harfe); Vincent Falcone jr. (Klavier); Vincent Bell, Jack Cavari, Jay Berliner (Gitarre); Dick Romoff, Homer Mensch, Frank Bruno (Baß); Russell George (E-Baß); Jimmie Young (Schlagzeug); Ted Sommer, David Carey (Percussion)
Erstveröffentlichung-Album/LP/CD: Trilogy (3-LP/2-CD-set, Reprise) The Present (zuerst erschienen 25.3.1980)
CD: The Complete Reprise Studio Recordings (20-CD-Box, Reprise) CD 18 (erschienen November 1995)

Main Event Infos (English version)

Jimmy Webb (*1946), the son of a devout Baptist family, who could already improvise on his father's church organ as a young teenager, came to Los Angeles at the age of 19 and soon became a shooting star on the music scene thanks to his versatile talent. It was the beginning of a success story that continues to this day - artists as diverse as Sinatra, Sammy, Bennett, Art Garfunkel, Kris Kristofferson, Johnny Cash and the group REM have sung his songs, and Jimmy Webb is the only artist to ever win a Grammy in all three categories of music composition, lyricism and arrangement. Four songs, all from 1967-68, symbolize the rise of the then 21-year-old: "By The Time I Get To Phoenix", "Didn't We", "Up Up And Away" and "MacArthur Park".

Webb's sophisticated lyrics and melodies were also the right material for someone like Frank Sinatra, and so it's no wonder that Sinatra recorded three of the songs mentioned above in the studio - and even added a fourth, the Christmas saloon song "Whatever Happened To Christmas". Sinatra recorded "Phoenix", Glen Campbell's big hit, and "Didn't We" fairly quickly in 1968 - with MacArthur Park it took until 1979. In the mid-seventies, Sinatra even planned an entire album with Jimmy Webb, a "calendar album" with one song for each month. Unfortunately, nothing came of it.

The story of "MacArthur Park" begins in 1967. Jimmy Webb had just worked on the LP "Magic Garden" with the chart-topping group "The Fifth Dimension" (who also appeared on Sinatra's TV special in 1968), and during these sessions he had the idea for a longer little suite, for which he quickly wrote down the notes and lyrics. Webb called the composition, which lasted over 20 minutes, "MacArthur Park", after a park in Los Angeles, and immediately played it to producer Bones Howe, who was also enthusiastic.

Webb had also already thought about who should record the cantata, namely the group The Association, founded in 1965, which had emerged from one of the first US folk formations. The Association was one of the most innovative music groups of the time; For example, they were the first "electric group" to perform on such famous stages as the Cocoanut Grove, the Greek Theater, the Saratoga Performing Arts Center, and the Latin Casino in Cherry Hill. The Association sold over 30 million records before they disbanded in 1972. "MacArthur Park" was to be the entire first side of the LP for their new album.

Everyone was excited - except for the record bosses: they scrapped the plan. Webb simply took the last seven and a half minutes of the work and had it recorded in the studio by Richard Harris (1930-2002), as part of a whole album entitled "A Tramp Shining," on which "Didn't We" was also heard for the first time. Harris was not actually a singer, but a renowned actor - the Irish-born actor had initially shone in London in the 1950s as a theater mime in many classic roles before becoming known in Hollywood in the 1960s, for example alongside Gregory Peck in "The Guns Of Navarone" (1961) or alongside Marlon Brando in the film adaptation of the "Bounty" story (1962). Later in the 1970s, Harris made headlines more for his comatose public drinking sessions with Peter O'Toole and Richard Burton - but even recently, up until his death, he enjoyed worldwide fame again through his participation in the first film adaptations of "Harry Potter".

Initially, Webb attempted to pitch his seven-and-a-half minute single and the album featuring Richard Harris' vocals to several labels, but to no avail - no one was willing to produce it. It was Lou Adler from Dunhill Records who had the right instinct - he released "A Tramp Shining" in the spring of 1968 and the LP was a massive success, remaining at #2 on the Billboard charts for three months. Harris' "MacArthur Park" became one of the most played songs of the year on the radio, despite its length. Harris' fantastic version is still worth listening to today (see the complete lyrics of this version below!)

The success of "MacArthur Park" soon led to numerous cover versions, including renditions by Howard Keel, Andy Williams, Tony Bennett (on his album "Great Hits Of Today" 1969) and Liza Minnelli, who recorded a beautiful medley of "MacArthur Park" and "Didn't We" in the studio in 1969.

Most notably, Sammy Davis Jr. recorded the song in the studio for Reprise on October 30, 1968. This recording initially remained unreleased - on October 23, 1971, Sammy recorded the song again, arranged by Don Costa, for MGM, and it was released on the LP "Now" (1972). During this time, Sammy also performed the piece in some of his concerts.

In 1978, disco queen Donna Summer finally turned "MacArthur Park" into a super hit: On her double album "Live & More," the last of the four LP sides consisted of a "non-stop disco mix" that began with a nearly nine-minute version of this song, then integrated two other Donna songs and ended with "MacArthur Park" again. This proved to be so successful that a version of her MacArthur Park, shortened to a "normal" length (just under 4 minutes), was also released as a single - it entered the charts in September 1978 and was #1 nine weeks later. It was Summer's first #1, and only then had Harris's original version been surpassed in the Billboard charts.

During those weeks of 1978/79, when Donna Summer's recording dominated the charts and airwaves, Sinatra was planning his big triple album "Trilogy - Past, Present & Future" at Reprise - and "MacArthur Park" was immediately selected for the second part, "The Present". In August 1979, Sinatra recorded the song in the studio with a 53-piece orchestra, arranged by Don Costa, who, as mentioned above, had already supervised Sammy's second recording. The LP was then released at the end of March 1980.

Sinatra and Costa chose a new approach, the intensity of which is perhaps comparable to “Stardust”, in which Sinatra & Costa only recorded the opening verses and left out the famous chorus altogether for “Sinatra & Strings” in 1961: It's the same here - only two of the many verses are sung by Sinatra (cf. the full text in the appendix below), but they are so irresistible that it almost becomes a new song. Similarly indescribably masterful as “You and Me”, in terms of mood something like a continuation of the Allen Sager song - now the singer looks ahead, there will be another song for me / and I will sing it. . Sinatra's phrasing in the long drawn out syllables and tone arches is magnificent here, and the sea of ​​strings in particular carries lines like “and my passions flow like riversss leadingg to the skyyyyy exactly there. Absolute goosebumps included when listening...

Should Sinatra have tried the long version? The competition would have been tough (especially from Harris and Sammy) - but on the other hand, Webb's poetry was actually exactly Sinatra's level of quality. It is not for nothing that there are many who today put Webb's texts in the same league as (Ira) Gershwin, Porter or Mercer.

© Bernhard Vogel for Sinatra - The Main Event, 2006

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