Frank Sinatra Biographie

Frank Sinatra - The Music Never Ends

Francis Albert Sinatra wurde als Sohn italienischer Einwanderer am 12.12.1915 in Hoboken, New Jersey, in der elterlichen Wohnung, 415 Monroe Street, geboren. Sein Vater stammte aus Palermo/Sizilien und arbeitete als Profiboxer, Feuerwehrmann und Kneipier; seine Mutter hingegen kam aus dem norditalienischen Lumarzo bei Genua und war die örtliche Vorsitzende der Demokratischen Partei in Hoboken.

Schon früh fühlte sich Frank Sinatra von der Musik angezogen und tingelte bereits als Teenager mit seiner Ukulele, einer kleinen Musikanlage und einem Megaphon durch die Bars seiner Heimatstadt. Ab 1932 hatte Sinatra erste kleinere Radioauftritte; und seit er sein Idol Bing Crosby 1933 in Jersey City im Konzert gesehen hatte, war Sänger sein Berufswunsch. Nebenbei arbeitete er während der Rezession in den 1930er Jahren, nachdem er die High School ohne Abschluss verlassen hatte, unter anderem als Sportjournalist für eine Lokalzeitung. Auch das Kino fand sein großes Interesse; einer seiner Lieblingsschauspieler war Edward G. Robinson, der damals vor allem in Gangsterfilmen auftrat.

Mit dem Vokalquartett The Hoboken Four gewann Sinatra im September 1935 einen Talentwettbewerb der damals populären Radioshow Major Bowes Amateur Hour und ging mit ihnen in den folgenden Monaten auf seine erste nationale Tournee. Ab 1937 arbeitete er dann für 18 Monate in einem festen Engagement als Entertainer in einem Musiklokal in New Jersey, das auch von Stars wie Cole Porter besucht wurde, und legte dort und mit weiteren Radioauftritten den Grundstein für seine professionelle Karriere.
Am 04. Februar 1939 heiratete Sinatra seine Jugendliebe Nancy Barbato. Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor: Tochter Nancy Sandra (*8.6.1940), Sohn Franklin Wayne ("Frank jr.") (*10.1.1944 ) und Tochter Christina ("Tina") (20.06.1948)

Im Frühjahr 1939 entdeckte der damals sehr populäre Bandleader Harry James das junge Nachwuchstalent und verpflichtete Sinatra ab Sommer als Leadsänger für seine Big Band. Zusammen mit James nahm Sinatra seine ersten Schallplatten auf, darunter den Titel All Or Nothing At All, der ihn dann bei seiner Wiederveröffentlichung 1943 an die Spitze der Charts brachte und zum Solo-Star neben Bing Crosby machte. Seinen nationalen Durchbruch als Sänger hatte Sinatra aber schon zuvor, nachdem er Anfang 1940 als Sänger zum Orchester von Tommy Dorsey gewechselt war, wo ihm nach wenigen Monaten mit I’ll Never Smile Again sein erster Nummer-1-Hit gelang. Seine Konzert- und Radioauftritte mit Dorsey machten Sinatra rasch landesweit bekannt. Ab 1942 wandelte er dann auf Solopfaden, nachdem ihn Dorsey auf seinen Wunsch hin aus dem längerfristigen Vertrag entlassen hatte.

Seit Sommer 1943 besaß Sinatra einen festen Plattenvertrag bei Columbia, und seine Veröffentlichungen, zumeist eingespielt mit dem Arrangeur Axel Stordahl, trugen ihm zahlreiche Spitzenplätze in den Charts ein und machten ihn bald zum erfolgreichsten Sänger des Landes. Außerdem war er über lange Jahre hinweg mehrmals wöchentlich im Radio zu hören, zum Beispiel im populären Programm Your Hit Parade (1943/1944 und 1947-49), aber auch mit eigenen Sendereihen wie Reflections (1942), The Broadway Bandbox (1943), Songs By Sinatra (1943 und 1945-47), The Frank Sinatra Programme und Frank Sinatra In Person (1944), The Frank Sinatra Show (1945) sowie Light-Up Time (1949/1950). Seine konsequente Nutzung des Radio-Mediums war neben den Schallplattenaufnahmen die wichtigste Grundlage für Sinatras ungeheuere Popularität. In den 1950er Jahren folgten noch die Krimi-Hörspielreihe Rocky Fortune (1953/54) und die Musikshow To Be Perfectly Frank(1953-55).

Schon zu Dorsey-Zeiten, aber verstärkt nach seinen mehrwöchigen Soloauftritten im New Yorker Paramount Theatre, bei denen er im Oktober 1944 die Columbus Day Riots, die erste Massenexstase der Popgeschichte, hervorrief, wurde Sinatra zum musikalischen Idol der Weltkriegsgeneration. Vor allem die jungen Mädchen standen auf Frankie Boy, der es nun auf fünfstellige Wochengagen gebracht hatte und auch als Schauspieler in Musicals und Komödien bei RKO und MGM Erfolge feierte. Für den von ihm konzipierten und realisierten Kurzfilm "The House I Live In" (RKO Radio Pictures, 1945), in dem er (als alleiniger Hauptdarsteller) ein Plädoyer für die Gleichberechtigung aller Rassen und Religionen hielt, wurden Sinatra selbst, Produzent Frank Ross und Regisseur Mervyn LeRoy Anfang März 1946 mit einem extra neu geschaffenen Sonder-Oscar ausgezeichnet. (Sinatra gewann später noch zwei weitere Oscars, 1954 wie unten erwähnt den Preis als bester Nebendarsteller und 1971 den "Ehren-Oscar"/Jean-Hersholt Humanitarian Award; dazu kam eine Nominierung als bester Hauptdarsteller in "The Man With The Golden Arm" 1956).

Doch mit Beginn der 1950er versank sein Stern zusehends. Zudem verlor Sinatra endgültig seinen Ruf als Saubermann, er hatte zahlreiche Affären mit teils prominenten Frauen, und schließlich wurde seine erste Ehe mit Nancy am 30.10.1950 geschieden. Die am 7.11.1951 geschlossene zweite Ehe mit dem Filmstar Ava Gardner hielt nur wenige Jahre, bereits 1953 erfolgte die offizielle Trennung, die Ehe wurde allerdings erst am 05.7.1957 geschieden. Zahlreiche weitere Affären mit Showkolleginnen sollten folgen. Im Frühjahr 1950 traten bei Sinatra Blutungen an den Stimmbändern auf, die seine Stimme kurzzeitig außer Gefecht setzten. Seine erste eigene Fernsehserie The Frank Sinatra Show (1950-52) wurde ein kommerzieller Flop, und zwei Jahre später, im Herbst 1952, verlor er seinen Plattenvertrag bei Columbia Records, nachdem schon seine Filmfirma den Vertrag nicht verlängert hatte: Die Gesangskarriere schien am Ende.

1952 hatte Frank Sinatra sich für eine ernste Rolle beworben, in die er nun alle Hoffnungen legte, um seiner Karriere zu einem neuen Aufschwung zu verhelfen, die des Angelo Maggio in Verdammt in alle Ewigkeit. Der Regisseur des Filmes, Fred Zinnemann, war jedoch zunächst nicht bereit, die Rolle an Frank Sinatra zu vergeben, und ließ sich erst überzeugen, als Sinatra auf Probeaufnahmen bestand. Jedenfalls geschah, was keiner für möglich gehalten hatte: Sinatra bekam nicht nur die Rolle, sondern prompt dafür auch den Oscar als bester Nebendarsteller: Das bis dahin unglaublichste Comeback in der Showbranche war geglückt.

1953 schloss Sinatra zudem einen neuen Plattenvertrag mit Capitol Records, der seine musikalische Karriere aufs Neue beflügelte. In den folgenden Jahren nahm er dort eine Reihe bahnbrechender Alben wie In The Wee Small Hours, Songs For Swingin‘Lovers, Come Fly With Me oder Sinatra Sings For Only The Lonely auf, viele davon mit dem Arrangeur Nelson Riddle, daneben auch mit Billy May und Gordon Jenkins. Mit bis zu vier Filmen pro Jahr festigte Sinatra in dieser Zeit auch seinen Ruf als Leinwand-Star. Mit einer wöchentlichen Show 1957/58 und weiteren Specials und Gastauftritten war er zudem auch wieder im Fernsehen präsent. Zunehmend war Sinatra jetzt auch auf den Konzertbühnen der Glücksspielmetropole Las Vegas zu finden.

Seit den 1960er Jahren dann war Frank Sinatra in mehrerlei Hinsicht der Entertainer schlechthin, hatte vielfach preisgekrönte Specials im Fernsehen, ging auf zahlreiche Tourneen im In- und Ausland und drehte erfolgreich, als Schauspieler ebenso wie neuerdings auch als Filmproduzent und Regisseur. Weil er mit seinen Vertragsbedingungen bei Capitol zunehmend unzufrieden gewesen war, hatte er 1960 seine eigene Plattenfirma Reprise Records gegründet, für die er ab 1962 ausschließlich seine Musikaufnahmen produzierte. 1963 verkaufte Sinatra die Firma mit großem Gewinn an die Warner Music Group, behielt aber für seine eigenen Aufnahmen und Projekte die volle Entscheidungsgewalt. 1966 gelang Sinatra mit Strangers In The Night der bis dahin größte kommerzielle Erfolg seiner musikalischen Karriere, der mit dem Grammy-Gewinn für die Alben September Of My Years und A Man and His Music zusammenfiel und von mehreren Emmy-Gewinnen für seine „A Man and His Music“-Fernsehspecials (1965-1967) begleitet wurde. Ende Dezember 1968 nahm er mit My Way, einer von Paul Anka getexteten englischen Adaption des französischen Chansons Comme D'Habitude (von Claude Francois, Jacques Revaux und Gilles Thibault), ein Lied auf, dass fortan in seiner Version zum Weltschlager und zu seiner eigenen Erkennungsmelodie werden sollte.

Im Frühjahr 1971 verkündete Sinatra seinen Abschied von Bühne und Showbusiness, trat jedoch nach nur zweijähriger Abstinenz ab 1973 und dann bis in die 1990er Jahre hinein wieder regelmäßig auf und machte auch weiterhin Schallplattenaufnahmen, bei denen, wie schon Ende der 1960er Jahre, meist Don Costa Regie führte. Dabei beschränkte sich Sinatra nicht nur darauf, bereits veröffentlichte Songs immer wieder neu zu interpretieren, er nahm auch im Jahr 1979 mit dem 1977 entstandenen Theme from New York, New York einen neuen absoluten Superhit auf, der mit zu einem weiteren Markenzeichen wurde.

Mit zahlreichen Konzertreisen in alle fünf Kontinente wurden die 1980er Jahre zu Sinatras kommerziell erfolgreichsten Bühnenjahren im Ausland ebenso wie im Inland, wo er vor allem mit seinen Konzertserien in der New Yorker Carnegie Hall zum Teil bis heute bestehende Zuschauerrekorde aufstellte.
Nach seiner Trennung von Ava Gardner war Sinatra lange Zeit solo geblieben. 1962 war er kurzzeitig mit der Tänzerin Juliet Prowse verlobt, aber erst am 19. Juli 1966 heiratete er wieder: Mia Farrow, eine jüngere Schauspielkollegin. Doch auch diese Ehe hielt nicht lange: Am 15. August1968 wurden die Beiden wieder geschieden. Erst 1976 fand Frank mit seiner vierten Frau Barbara, die zuvor mit Zeppo Marx verheiratet gewesen war, sein privates Glück: Die Heirat fand am 11.7.1976 in Palm Springs/Kalifornien statt.

Sein Entertainerauftritt im eleganten Smoking mit dem Whiskyglas in der rechten Hand und dem Mikrofon in der Linken war dabei charakteristisch für ihn. Seinen einstmals fülligen, aber früh zurückweichenden Haarwuchs versuchte Sinatra abseits der Bühne unter seinen typischen eleganten Hüten zu verbergen; auf der Bühne wurde er zu einem der berühmtesten Toupetträger der Musikgeschichte.

Immer wieder wurde und wird Frank Sinatra nachgesagt, engere Verbindungen zur italoamerikanischen Mafia unterhalten zu haben, in deren Clubs er, wie zahlreiche seiner Berufskollegen auch, schon in den 1940er Jahren gesungen hatte. Bereits 1942 wurde behauptet, der Gangster Willie Moretti habe Tommy Dorsey erst dazu gebracht, seinen Vertrag mit Sinatra aufzulösen („Ein Angebot, dass man nicht ablehnen kann“), ohne dass dies jemals bewiesen worden wäre. Von offizieller Seite bestätigt und dokumentiert ist hingegen inzwischen, dass Sinatra im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf 1960 zugunsten des Kandidaten John F. Kennedy, dessen offizieller Wahlkampfsong eine spezielle Sinatra-Aufnahme des Titels „High Hopes“ war, mit Erfolg seine Kontakte zur Mafia von Chicago und deren Boss Sam Giancana spielen ließ, um ein positives Ergebnis für Kennedy im zugehörigen Bundesstaat Illinois zu erreichen, das dann letztendlich Wahl entscheidend wurde. Auch hatte Sinatra einen Teil seines Einkommens unter anderem in Las Vegas und Lake Tahoe angelegt, zwei Glücksspielmetropolen im Bundesstaat Nevada, in denen zweifellos auch die Mafia aktiv war. Sinatra verlor deswegen zeitweilig seine Lizenz, eigene Casinos betreiben zu dürfen. Das von Sinatra seit seiner Eröffnung 1952 bis 1967 regelmäßig mit Auftritten frequentierte Sands-Hotel & Casino, an dem er zeitweilig (bis zur Übernahme durch Howard Hughes) auch Anteile besaß, war angeblich mit Geldern des Mafioso Meyer Lansky gegründet worden. Aus dem Jahr 1977 existiert ein Gruppenbild aus dem kurze Zeit später geschlossenen Westchester Premiere Theatre in Tarrytown im US-Bundesstaat New York, das Sinatra mit mehreren hochrangigen Mafiosi zeigt. Die offiziellen Ermittlungen ergaben aber auch in diesem Fall keine stichhaltigen Beweise für eine direkte Verwicklung Sinatras in kriminelle Geschäfte. Anfang der 1980er Jahre erhielt Sinatra daher seine Casino-Lizenz wieder zugesprochen.
Frank Sinatras politisches und soziales Engagement begann bereits in den 1940er Jahren, als er die Präsidentschaft von Franklin D. Roosevelt unterstützte und sich mit seinem Oscar-prämierten Kurzfilm "The House I Live In" (1945) gegen die damals noch vorherrschende Rassentrennung in seiner Heimat aussprach. In den 1960er Jahren unterstützte Sinatra die Bürgerrechtsbewegung von Martin Luther King und engagierte sich stark für die Jugendarbeit in Israel und Westjordanland, wo er in Nazareth ein heute noch bestehendes Erziehungsheim für jüdische und arabische Waisenkinder ins Leben rief. Seit den 1970er Jahren unterstützte Sinatra in den USA vorwiegend republikanische Politiker wie Spiro Agnew oder Ronald Reagan, blieb aber zeitlebens Mitglied der Demokratischen Partei. Von Beginn seiner Karriere an trat Sinatra regelmäßig für wohltätige Zwecke auf; für sein Engagement erhielt er zahlreiche hohe in- und ausländische staatliche Auszeichnungen. Die Summe aller von ihm im Laufe der Jahrzehnte auf Benefiz-Veranstaltungen eingespielten und gespendeten Gelder wird auf über eine Milliarde Dollar geschätzt.

Insgesamt kann Sinatra als überaus produktiver Künstler bezeichnet werden, der in seiner Karriere in den 54 Jahren zwischen 1939 und 1993 insgesamt knapp 1.300 Lieder im Studio einspielte und mit auch live dargebotenen Interpretationen rund 1.900 verschiedener Songs sein musikalisches Vermächtnis aufbaute. (Alle Songs sind im ME Songbook aufgelistet) Dabei war er stets ein Mann der Superlative:Von 1940 bis 2006 verging kein Jahr, ohne daß wenigstens ein Sinatra-Titel in den Billboard-Charts (Singles bzw. Alben) aufgetaucht wäre. Sein Capitol-Album „Come Dance With Me“ hielt sich ab 31.1.1959 ganze 140 Wochen in den Billboard-LP-Charts, neun weitere Alben blieben dort länger als ein Jahr. Zwischen Januar 1961 und August 1963 veröffentlichte Sinatra insgesamt 14 verschiedene komplett neu eingespielte Alben, von denen 12 in die Top-30 der Billboard-Charts kamen. Sinatra selbst gewann seit der Einführung des Preises 1958 bis 1995 neunmal den Grammy und erhielt weitere 25 Nominierungen. Für seine musikalischen Fernsehshows gewann er viermal den Emmy. Mit einem der legendärsten Konzerte der Musikgeschichte, dem "Main Event" aus dem Madison Square Garden in New York City im Jahre 1974, brach mit dieser Live-Übertragung über Satellit den bisherigen TV-Reichweiten-Rekord von Elvis Presley und überflügelte sogar die der Mondlandung. Mit seinem Konzert im Fußballstadion Maracana in Rio de Janeiro im Januar 1980 vor 175.000 Zuschauern war Sinatra bis 1990, als Paul McCartney an gleicher Stelle mehr Zuhörer anlockte, im Guiness-Buch der Rekorde vertreten. Sinatra ist auf allen Kontinenten der Erde und in mehr als drei Dutzend Ländern aufgetreten; in über 90 verschiedenen Ländern wurden seine Platten zu Lebzeiten in eigenen Pressungen verkauft. Die Schätzungen über die Gesamtzahl der verkauften Platten schwanken sehr stark, es ist jedoch anzunehmen, dass er neben den Beatles und Elvis Presley der Künstler mit den meisten verkauften Tonträgern ist. Vorsichtige Schätzungen lassen auf etwa 700-800 Millionen verkaufter Platten schließen

Sinatras Verhältnis zu Deutschland, wo er erstmals im Dezember 1951 in Wiesbaden gastierte, war lange Zeit gespalten. Noch in den 1970er Jahren pflegte er, nach seiner Meinung zu Deutschland befragt, gerne einen Nazi-Witz zu erzählen. Da Sinatra-Konzerte bereits in diesem Jahrzehnt sehr viel mehr als nur Konzerte waren, sondern vielmehr Zelebrierungen einer lebenden Legende, war Sinatra natürlich gewohnt, vor ausverkauftem Haus aufzutreten. Der Kartenverkauf für drei im Mai 1975 in Westdeutschland geplante Konzerte verlief allerdings schleppend, nicht zuletzt aufgrund hoher Eintrittspreise. Auch sonst stand die Tournee unter keinem guten Stern; sein Arrangeur und Orchesterleiter Don Costa erkrankte nach dem zweiten Deutschlandkonzert schwer, und ein dritter in Berlin geplanter Auftritt wurde abgesagt. Zwar absolvierte Sinatra seine beiden Auftritte in München und Frankfurt kommentarlos, doch einige Tage später in London waren einige abfällige Bemerkungen über das deutsche Publikum die Folge, und erst 1989 kam Sinatra (zusammen mit Liza Minnelli und Sammy Davis jr.) wieder nach Deutschland. 1991 folgte ein weiterer Auftritt in Frankfurt im Rahmen seiner "Diamond Jubilee"-Welttournee. Bei seinen letzten Konzerten in Deutschland Ende Mai und Anfang Juni 1993 in Dortmund, Hamburg, Berlin, Stuttgart und Köln fühlte sich Sinatra, der für zehn Tage in Deutz Quartier genommen hatte, dann nach eigener Aussage sehr wohl. Die fünf Konzerte waren zugleich seine letzten Konzertauftritte überhaupt in Europa. Vier Wochen später begann Sinatra mit den Aufnahmen für „Duets“, sein letztes Studioprojekt.

Doch noch im Jahr 1994 absolvierte Sinatra über 80 Auftritte und unternahm Konzertreisen auf die Philippinen und nach Japan. Im Dezember ließ er dann seinen endgültigen Rückzug mitteilen, nachdem er zuvor in Atlantic City seine letzten regulären Konzerte vor heimischem Publikum gegeben hatte. Seinen allerletzten Gesangsauftritt hatte Sinatra im Februar 1995 in Palm Springs am Rande eines von ihm selbst veranstalteten Benefiz-Golfturniers, und beim Aufzeichnungstermin der offiziellen Gala zu seinem 80. Geburtstag am 19.11.1995 stand er letztmals auf einer Bühne.
Am 9. Januar 1997 erlitt Sinatra einen Herzinfarkt. Er konnte zwar bereits nach 8 Tagen das Hospital wieder verlassen, trat aber seither nicht mehr öffentlich in Erscheinung, bevor er am 14. Mai 1998 nach einem erneuten Herzinfarkt starb. Zu seinen Ehren wurden in Las Vegas für drei Minuten die Lichter der Stadt gedimmt, und das Empire State Building in New York City wurde für drei Tage in blaues Licht getaucht. Seinen Fans wird er als The Voice bzw. als Ol’ Blue Eyes (er hatte bemerkenswerte blaue Augen) immer in Erinnerung bleiben. Sinatra liegt in Cathedral City in Kalifornien begraben.

Auch 8 Jahre nach seinem Tod bricht Frank Sinatra noch Rekorde - bereits vor der offiziellen Eröffnung im März 2006 verkaufte das Palladium-Theatre in London (wo Sinatra 1950 sein Konzertdebut in England gegeben hatte) für mehr als 1,5 Millionen Pfund Tickets für eine Multimedia-Sinatra-Konzertshow. Den vorherigen Rekord hatte Sinatra im November 1975 mit einer Konzertreihe zusammen mit Sarah Vaughan und Count Basie selbst aufgestellt.

(Als Basis dieser Biographie diente WIKIPEDIA mit einigen Ergänzungen und Änderungen von Andreas Kroniger für "Sinatra - The Main Event")

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